Moll Blues Schema

Minor Blues Schema

Der erste Akkord - e-Moll. Musiktheorie erlernen und begreifen Der aktuelle Teil meiner Harmonie-Workshop-Reihe handelt von einem Motto, das die Basis für unsere westliche Rock/Pop- und Jazz-Musik bildet - dem Blues. Es gibt viele Dinge hinter dem Wort Blues: einen musikalischen Stil, ein Lebenseinstellung oder eine Melodie. Es ist nicht von ungefähr, dass im Laufe der Jahrhunderte zahllose Arbeiten über das Bluesphänomen und seine Entstehung geschrieben wurden, die leicht eine ganze Library ausfüllen.

Doch in dieser Episode wird das Sujet Blues nur insoweit thematisiert, als es für unser Verständniss von Harmonietheorie, Songanalyse und -zusammenstellung von Bedeutung ist. Also verzeiht mir ein paar Blues-Fans unter Euch, wenn ich mich nicht ausführlich mit dem Sujet auseinandersetzen kann - und unglücklicherweise müssen wir uns von den typischen Akkord-Klischees und -Klischees verabschieden.

Doch so viel zur Geschichte: Der Blues stammt Ende des neunzehnten Jahrhundert aus den Spirituosen, Evangelien und Liedern der afro-amerikanischen Bevölkerungen Nordamerikas und ist damit ein Vermächtnis der Unterdrückung. Der Blues ist in erster Line auf den Blues-Gesang zurückzuführen, der in den meisten Faellen aus drei Einheiten oder Linien vom Beginn des zwanzigsten Jahrhundert zusammengesetzt ist.

In der ersten Linie steht eine Aussage, in der zweiten wird die Aussage z. B. in Gestalt einer Repetition unterstrichen und in der dritten die Zusammenfassung oder die Beantwortung. Das kann man im Beispiel "Rollin´and tumblin", einem klassischen Blues-Song aus den 30ern, nachlesen.

Aus dieser Dreigliederung entstand die heute gebräuchlichste Art des Blues, der "Twelve Bar Blues" mit seinen drei mal vier Bars. Ein Beispiel in A: Wie Sie sehen können, kommt der Blues in seiner schlichtesten Ausprägung perfekt mit drei Saiten, der Tonika (I), der Unterdominante ( "IV") und der Domina (V) aus.

Wir stoßen hier jedoch auf eine Besonderheit: Im Blues werden die Level I, IV und V alle als dominante Septakkorde betrachtet (wie wir erfahren haben, sind die Level I und IV tatsächlich ein Septakkord mit einer großen Septime). Nein, im Blues wird der dominante Septakkord als beständig erachtet. Es wird empfohlen, sie in allen zwölf Tasten zu merken, da der Blues auch in allen Tasten abgespielt wird.

Folgerichtig finden Sie als Guitarrist die Tasten A Dur oder E Dur öfter, aber wenn Blasinstrumente ins Spiel kommen, finden Sie den Blues sehr oft in den Formaten Eb, Bb oder Eb vor. Der einfachste Weg, den Blues in allen Tasten zu erlernen, ist, das Bluesmuster in Schritten zu erlernen und nicht mit einer Taste zu koppeln, wie das folgende Lead Sheet zeigt:

Aus dieser Akkordsequenz entwickelten sich im Lauf der Zeit viele Variationen des Blues-Musters. Natürlich ist das nicht so schlecht, aber wenn man einen sehr trägen Blues spielt, dann können vier Takten, in denen kein harmonischer Wechsel stattfindet, sehr lang werden. Im Gleichschritt: Hier als Beispiel für eine Veränderung in Bb: Die beiden letztgenannten Balken werden übrigens auch oft "Turnaround" genannt, da hier bereits die Repetition des Systems aufbereitet wird.

Oft gibt es auch die typischen Klischees von Blues und lecken, die uns zum Ausgangsakkord zurückführen. Ein Beispiel: Natürlich gibt es zahllose weitere Varianten des I-IV-V Blues, die mit anderen Saiten gespielt werden. Einige Blues-Muster mit 16 Takte gibt es auch, aber die oben erwähnten sind die häufigsten.

Schrittweise ist es so: Hier ein kleines Beispiel in F: Sie können erkennen, wie die D7 als intermediär dominante Variante von V/II nach Vm7 führt und die Gm7-C7-F7 eine IIVerbindung hat. Aber auch im Bereich der Jazzmusik gibt es zahllose Varianten und Wiederharmonisierungsmöglichkeiten ( "Parker Blues") - sie alle aufzulisten, würde unseren Horizont übersteigen.

Blues ist in der Tat ein Teil jeder Jamsitzung und so etwas wie eine universelle Sprache. Der Blues ist weltweit bekannt und nahezu jeder Spieler kann ihn sich in allen Tasten merken. Wenn Sie also in eine andere Weltstadt kommen und an einer Sitzung teilnehmen wollen, haben Sie auf jeden Fall ein Gepäckstück im Koffer, dem jeder beitreten kann, wenn Sie den Blues mitspielen.

Doch auch in der kompositorischen Praxis (und nicht nur im beginnenden zwanzigsten Jh., sondern auch heute) ist der Blues sehr gegenwärtig. Hast du jemals darüber nachgedacht, wie viele Pop- und Rock-Songs tatsächlich auf Bluesmustern aufbaut? Für viele Gruppen ist der Einfluss des Blues verhältnismäßig offensichtlich: Status Quo, AC/DC, Rolling Stones, ZZ Top, viele Engagements (z.B. "Mustang Sally") usw.).

Doch auch berühmte Radio-Hits basieren auf der Twelve-Bar-Musik, z.B. "Black or White" von Michael Jackson oder "Should I stay or if I go" von The Clash Some trennen sich von den zwölf Takte und erweitern die Musik der Blues-Musik ein wenig, dennoch ist der Blues-Ursprung klar erkennbar. Schauen Sie es sich an - Sie werden erstaunt sein, wie oft Sie dem Blues begegnen (möglicherweise leicht modifiziert).

Als weitere Möglichkeiten, den Blues in Originalkompositionen einzubeziehen, bietet sich die Verwendung des Tonikums oder der Subdominanz als dominanter Septakkord an - in diesem Kontext sprechen wir auch von Bluestonica oder Blues-Subdominante (I7 oder IV7). Die F7 wäre die Blues-Subdominante, ein sehr interessantes Ergebnis, denke ich. Auch wenn alle bisher präsentierten Blues-Muster in Major waren, ist der Ursprung des Begriffs "Blues" auf "blau" (traurig) zurück zu führen, und so vermitteln viele Schriften keine besonders fröhliche Aussage.

Es kann aber noch schlimmer sein, denn der Blues ist auch in Moll erhältlich. Auch viele Schlüsselpunkte des Blues sind in Moll erhalten: Nur der Akkord Geschlecht der I, IV und V Ebenen ist gering. Einerseits wird die C- bzw. G-Dominante oft als dominanter Septakkord und nicht als Nebenakkord intoniert.

Da das V die dominierende ist, können wir ein II-V-I in Moll machen. Wir können den halb verminderten durch einen dominanten Septakkord ersetzten, der uns herrlich in die G7 bringt, und zwar den so genannten Abs7er, so dass wir uns mit der wohl am meisten verbreiteten Moll-Blues-Akkordfolge beschäftigen können: Ein kleiner Tipp: "Long train running" von den Gebrüdern und " It´s wahrscheinlich ich " von Sting.

Vieles sollte an dieser Stelle über die unterschiedlichen Muster des Blues gesagt werden. Doch der Blues bietet uns nicht nur wunderschöne Harmonie-Verbindungen, sondern auch eine ganz spezielle Melodie und damit eine ganz spezielle Tonart, die " Bluesskala ". Der Tonumfang, der die Melodie im Blues, besonders am Anfang, stark beeinflusst hat, ist die Moll-Pentatonik.

Wenn wir einen Blues in A annehmen, wäre die entsprechende Skala die am Pentatonische. Das allein ist schon eine Frage der Zeit: Wir musizieren die Moll-Pentatonik über einen Dur-Blues. Hier Blues in Am, aber pentatonisch in Am, Major versus Moll! Bei der Weiterentwicklung des Blues hat sich eine weitere Note eingefunden, die so genannte "Blue Note".

Im Blues ist das große Drittel also genauso wie das kleine Drittel und das kleine 5. Übrigens: Es gibt auch unterschiedliche Auffassungen darüber, was ein Blauer Zettel ist. Aus Vereinfachungsgründen definieren wir nun eine Definition: Die b3, b7 und b5 werden als blaue Noten betrachtet, während die Bluesskala eine kleine Pentatonik mit blauer Noten ist.

Ich kann Hansi Tietgens Workshop " How to play Blues" allen Guitarristen empfehlen, dort finden Sie auch die Bluesscale-Muster als Tabelle. Damit kann ich leicht über die gesamte Blues-Form soloisieren, sowohl über einen Blues in A-Dur als auch über einen Blues in A-Moll.

Seien Sie aber vorsichtig: Ich spiele die a-Moll-Pentatonik über einen Blues in as-Moll oder die a-Moll-Skala, aber nicht die a-Dur-Pentatonik über einen Blues in a-Moll, das Hauptwerk ist nur in eine bestimmte Tonart! Die Blues-Skala ist übrigens nicht die einzig ste Skala, die wir über den Blues hinweg wiedergeben.

Nehmen Sie eines der zu Beginn präsentierten Stücke als Übungsstück und spielen Sie die Blues-Skala sehr zart. Experimentieren Sie mit Krümmungen und Glimmen (Dias) in oder aus dem blauen Bereich und hören Sie natürlich viel Blues und transkribieren Sie viele Blues-Soli.

Nennen Sie das häufigste Blues-Muster in Gm.

Mehr zum Thema