Flamenco Gitarre Musik

Gitarrenmusik Flamenco

Im Gespräch mit Musikredakteur Thorsten Bednarz. Eloquenz, Anonym, Pepe Romero, Chano Lobato, Maria Magdalena, Paco Romero. Die Großmeisterin der Flamencogitarre (Archiv) In Mexiko verstarb der Spanier Paco de Lucía im Alter von 66 Jahren an einem Herzanfall. Die meisten seiner Schallplatten aus den 70er und 80er Jahren sind heute klassische Flamencos. Der Flamenco Gitarrist wurde von Paco de Lucia aus der Funktion des musikalischen Begleiters entlassen.

Immer wieder betrat er neue Musikrichtungen, zum Beispiel auf dem in die Geschichte eingehenden Werk "Friday Night In San Francisco" mit dem Amerikaner Al Di Meola und dem Engländer John McLaughlin.

Deutschlandfunk Kultur: Sie haben ihn mehrmals gesehen - sowohl im Gespräch als auch im Gespräch. In welcher Beziehung stand Paco de Lucia zu diesem neuen Longplayer? Torsten Bednarz, Chefredakteur bei Deutschlandradio-Kultur, Thorsten Bednarz: Seine Beziehung war sicherlich zweischneidig: Einerseits übertraf diese Schallplatte wegen ihres großen weltweiten Erfolgs seine Sichtweise, weil sie nicht so charakteristisch für das Wirken von Lucia ist.

Doch er war immer glücklich und glücklich, diese Scheibe mit diesen beiden Kolleginnen Al di Meola und John McLaughlin gemacht zu haben, denn sie ist sicher eine der bedeutendsten Schallplatten der vergangenen 40 oder 50 Jahre, wenn es um Musik für die Akustikgitarre geht - nicht nur im Flamenco, sondern auch stilübergreifend zu Jazzmusik und Klassik.

Deutschlandfunk Kultur: Haben Sie ihn schon einmal auf einer solchen Tour gesehen? Torsten Bednarz: Ja, das war Ende der 80er Jahre in Ost-Berlin und dieses Benefizkonzert war wie ein kleines Waldstück auf der "Insel der Jugend" im Treptower Nationalpark. Auch gab es immer wieder Interjektionen, wo Al di Meola war, zumal der damalige Vorsitzende den Fauxpas machte, um ihn anstelle von John McLaughlin vorzustellen.

Doch die beiden Musiker ließen es ruhig angehen und sprachen nach dem Gig eine provisorische Bilanzpressekonferenz und Autogrammstunden - es war ihr erster Gig in der DDR. Deutschlandfunk Kultur: Du hast gesagt, dass dieses Werk nicht notwendigerweise für ihn charakteristisch ist und du kannst ihn auch befragen, also hat er ein solches Cross-over von Flamenco und Jazzmusik wirklich abgelehnt?

Er stammte aus einer ehemaligen Flamenco-Familie, erhielt seine erste Gitarre im Alter von fünf Jahren, hatte seinen ersten Gastauftritt im Alter von elf Jahren und erhielt bereits mit 15 Jahren einen Sonderpreis beim großen Flamenco-Festival in Jerez - allein das zeigt, dass er zutiefst in der Überlieferung verankert war.

Er hat mir auch in einem Gespräch im Jahr 2004 gesagt, dass ihm die Anstrengungen der jungen Künstler in Barcelona nicht gefallen, zum Beispiel den Flamenco mit anderen Musikrichtungen zu kombinieren, weil dies diese Musik verwässern würde. Der Flamenco muss immer wieder von innen heraus neu belebt werden, das war sein Selbstverständnis.

Zufällig erlebte ich ihn einmal in Madrid in einem Flamenco-Club, wo die ehemaligen Gitarristen Flamenco für sich selbst gespielt haben, und dort hat er auch immer wieder gewisse melodische Elemente entdeckt, die er dann einspielte - diese Rauheit, Authentizität und die Emotionstiefe - aus denen er immer wieder zurückziehen wollte - weg vom Experimentieren und hin zum Flamenco, um dies viel mehr in das Gesichtsfeld der Weltmusikszene zu rücken.

Deutschlandfunk Kultur: Wie haben Sie den Künstler in den vergangenen Jahren erlebt? Torsten Bednarz: Sein letzter Studio-Album "Cositas buenas" datiert aus dem Jahr 2004 Schon damals war er recht erkrankt, hat nur wenige Touren gespielt und dann die von ihm gewünschten Auftritte sorgfältig ausgewählt.

Mehr zum Thema