Gitarre Midi Converter

Midi-Konverter für Gitarre

Der Universal-Gitarren zu MIDI-Konverter. Symphonieorchester auf sechs Streichern Seitdem die unendliche Weite des MIDI-Universums besteht, träumt der Gitarrist davon, ganze Symphonieorchester vom Fingerboard aus zu leiten. Mittlerweile gibt es einige Anbieter, die sehr gute MIDI-Konverter für die Plucker anbieten, einer der leistungsstärksten seit über zehn Jahren ist das System und auch die neuste Edition, der AX 100 MK II hat das Rüstzeug, Generalmusikdirektor zu werden.

Vor einem viertel Jahrhundert versuchte man, die MIDI-Welt für die Gitarrenspieler nutzbar zu machen. Weshalb nicht gleich ein eigenes Interface für die Gitarre und andere Streichinstrumente ausarbeiten? Abgesehen von besonderen MIDI-Gitarren wie der sündig teuren SynthAxe, die tatsächlich nur ansatzweise mit einer Gitarre als eigenständigem Gerät zu tun hat, waren es vor allem Rolands Konstrukteure, die sich mit der GK-Serie eine gitarrenfreundliche Problemlösung einfallen ließen:

Die Roland-Anlage besteht aus einem Guitar-To-MIDI-Wandler und einer konventionellen E-Gitarre mit integrierter hexaphonischer Tonabnahme, die die Saitenvibration zur Berechnung der MIDI-Informationen verwendet. Großer Vorteil: Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit konnten die Musiker ihren gewohnten Spielstil bewahren und verfügen über ein breites Spektrum an Klangfarben. Das 13-polige Interface der GK-Tonabnehmer hat sich zum Quasi-Standard für MIDI-Interfaces entwickelt, so dass es nicht verwundert, dass der AX 100 II GK-kompatibel ist.

Unglücklicherweise hatten die ersten Guitar-To-MIDI-Konverter, die einen hexaphonen Pickup als Interface verwendeten, einen großen Nachteil: langsames Tracking. Besonders beim Spielen auf den niedrigen Gitarrensaiten kam es zwischen dem Zeitpunkt des Attack und dem Klang des Synthesizertons zu Verspätungen, die ein rasches Spielen verhinderten. Weil jedoch die unteren Strings aufgrund der höheren Schwungmasse viel langsamer ein- und auspendeln, dauert der Analyseprozess einige Zeit.

Ein zweiter paralleler Berechnungsalgorithmus arbeitet bereits 1996 mit dem NGC 66, der nicht mehr die reguläre Kurvenform des Schalls bewertet, sondern die beim Zupfen auftretenden Stoßgeräusche oder Einschwingvorgänge als Pulsmuster aufzeichnet. Somit verfügt das Axonsystem bereits vor dem tatsächlichen Schall über Informationen zu Pitch und Velocity, die nur durch den ersten verwendeten Berechnungsalgorithmus überprüft werden müssen.

Die hörbaren Erfolge dieses Systems: Tracking-Probleme konnten mit dem NCG 66 nahezu ausgeschlossen werden, so dass das System den Status des schnellsten Guitar-To-MIDI-Konverters aller Zeiten erhielt. Zudem konnte das neurale Netzwerk des Axons bereits 1996 simultan die Rupfpositionen erfassen und die daraus resultierenden Größen zur Steuerung verschiedener Funktionalitäten ausnutzen.

Bisher so raffiniert, aber so teuer: Das erste System von Axel, das NGC 66, kostet fast 1.500 D-Mark, plus den Kauf eines Roland GK Tonabnehmers und letztendlich auch eines Soundmoduls, denn das System war ein reines Guitar-To-MIDI-Wandler ohne eigene Soundgeneration. Im Jahr 2004 erwarb Terratec die Axon-Technologie und vertreiben das System seitdem über den Pro-Audio-Bereich Terratec Producer.

Bereits das erste Testupdate, der AX 100, setzt auf die ausgereifte Axon-Technologie und überzeugt neben Verbesserungen im Detail, die vor allem den Bedienungskomfort erhöhen, mit einem vorteilhaften Kaufpreis von fast 500 EUR. Das neuste Modell heißt AX 100 MkII, ist immer noch um die 500? teurer und kann dank einer eingebauten Soundkarte von WaveXtable von Terratec Producer erstmalig eigenständig genutzt werden.

Die 128 ROM-Presets und über 500 GM-kompatible Klänge auf dem Resonanzboden lassen den Gitarristen in fast jedes denkbare Sound -Kleid eintauchen. Für den Einsatz der AX 100 II ist eine Gitarre mit integriertem Hexaphon-Tonabnehmer über die 13-polige GK-Schnittstelle von Roland erforderlich.

Wenn Sie Ihre Instrumentensammlung ausbauen möchten und können, können Sie zum Beispiel bei Yamaha, Ibanez, Roland GK-kompatible MIDI-Pickups kaufen. Sie sind Variationen des Stratocaster-Typs, der MIDI-Pickup als solcher ist ein Magnet-Pickup. Der kanadische Produzent Gottin hat besondere MIDIGitarren, die im Gegensatz zu den oben genannten einen hexaphonen Piezo-Pickup besitzen, der nicht nur für einen akustischen Gitarrensound sondern im Gegensatz zu den magnetischen Pickups auch mit Nylonsaiten arbeitet.

Vor allem für schlechte Guitarristen gibt es glücklicherweise günstigere Möglichkeiten. Die neue Gitarre soll jedoch nur mit dem neuen Modell verwendet werden. Die Gitarre ist dann mit einem MIDI-Tonabnehmer ausgestattet: An dieser Stelle kommt die GK-3 von Roland zum Einsatz, die sich an die Griffbrettkrümmung des Instrumentes anpasst und dank der gelieferten hochwertigen Geräte und Bedienungsanleitungen auch von moderat talentierten Handwerkern montiert werden kann.

Die Roland GK-3 kosten aktuell etwas weniger als 120 EUR plus das unverzichtbare Verbindungskabel GK, das wiederum weitere 35 EUR ausmacht. Als Alternative können Sie die Yamaha G 1D verwenden, die mit einem Verbindungskabel ca. 200 EUR kosten. Selbstverständlich kann die GK-3 auch auf Ihre ganz individuelle Wunschgitarre aufgesteckt werden. Im Idealfall sollte der Pickup etwa einen mm von den Fäden in einer Entfernung von ein bis zwei Zentimeter von der Saite sein.

Strat-Typen haben ihre Nasen vorne, bei der GK-3 arbeitet der Aufbau auch mit Les Paul-Gitarren. Deshalb haben wir uns für einen GK-3 Tonabnehmer entschlossen und ihn auf eine Standard-Strat geklebt. Der Roland GK-3 und Axon AX 100 II kombiniert - so viel im Voraus - funktionieren perfekt.

Zwar bieten die beiden Gerätehersteller RMC und Graph Tech MIDI-fähige Piezo-Tonabnehmer an, doch sind diese bereits recht teuer: Das RMC Ploy Drive II zum Beispiel ist in Deutschland für rund 400 US-Dollar zu haben. Wenn Sie es nicht abwarten können, sie kennenzulernen, brauchen Sie nur Ihre MIDI-fähige Gitarre, Ohrhörer und eine kostenlose Stromanschluss.

Schließen Sie die Gitarre über das 13-polige Anschlusskabel an den AX100 an. Dies ist jedoch nicht immer möglich, einige Grundeinstellungen müssen vom Musiker über die Schaltfläche "Global Mode" auf der Vorderseite des Gerätes gemacht werden, je nach Gitarrentyp und Spielstil. Zusätzlich zu den Einstellmöglichkeiten für die MIDI-Kanäle, dem so genannten Pitch-Bend-Bereich, erlauben die von Axon unterstützten Instrumentalisten die Anwendung von typischen Spielweisen wie Saitenziehen und Slides/Glissandi, der Axon 100 muss eventuell an den Instrumententyp (Gitarre, Baß, Geige und Cello) und vor allem an das Tonabnehmersystem angepaßt werden.

"Magnetic " ist die Standardeinstellung und passt in den meisten Fälle, da hier eine Gitarre mit einem Magnet-Pickup verbunden ist. Wenn Sie eine Gitarre mit Nylon-Saiten verwenden, sollten Sie "Piezo" auswählen, da in diesem Falle der AX 100 mit einem vielstimmigen Piezo-Pickup arbeitet. Wenn ein solcher Pickup kein Steuergerät mit Drehknopf ("Wheel") hat, muss "Wheel Control" am AX 100 auf "ON" gestellt werden, sonst empfängt der Konverter fehlerhafte Zahlen.

Mit zunehmendem Pegel wird die Tonhöhe erhöht, da ein Hinweis auf einen externen MIDI-Befehl an die Soundkarte oder ein anderes MIDI-Instrument geschickt wird. Die AX 100 lässt sich mit etwas Geduld dem gewohnten Sustain der Gitarre anpassen, was das Spielerlebnis erheblich verbessert. Umso bedeutender sind die beiden Kenngrößen "Input Trigger Level" und "Input Sense": Gerade für diejenigen Spieler, die zum ersten Mal einen neuen MIDI-Converter einsetzen, sind die Erfahrung mit Percussion-Sounds wie Piano-Sounds ernüchternd, da diese mit einer Flut von unerwünschten Tönen auf das unsaubere Spielen reagieren.

Eine sehr kleine Triggerschwelle kann sich bei Legato-Techniken günstig bemerkbar machen, aber manchmal sind unerwünschte Klänge zu hören, wenn die Hände vom Griffbrett gehoben werden und beim Spielen der Gitarre meist nicht oder kaum erklingen. Über den Eingabesensor kann die Sensibilität der Einzelsaiten geändert werden, so dass der Musiker seine Schlagtechnik nicht vollständig ändern muss.

Bei der Arbeit mit solchen Anlagen ist es wichtig, die Gitarre so genau wie möglich zu stimmen. Der AX 100 ist werkseitig auf 440 Hertz geeicht, kann aber leicht auf eine andere Tonhöhe, z.B. 443 Hertz, umgestellt werden. Die Grundeinstellung kann am Instrument selbst erfolgen und für erfahrene Musiker, die z.B. mit Multi-Effektgeräten arbeiten, ist das kein Problem.

Bei " String-Split " können die Streicher in zwei Bereiche aufgeteilt werden, um unterschiedliche Sounds beim Spiel ohne Umschalten zu verwenden. Wenn Sie z.B. beim Kämmen gern mit wandelnden Basslinien kombinieren, haben Sie mehr Spaß beim Spiel, wenn ein Double Bass auf den A- und E-Saiten klingt und die anderen Streicher mit einem E-Piano-Sound abgedeckt sind.

Dadurch kann das Fretboard in zwei Bereiche aufgeteilt werden, z.B. um Synthie-Pads bis zum fünften Bünde und einen Solo-Sound ab dem sechsten Bundes. Mit " Pick Split " ist die "Pick Control"-Funktion verknüpft: Jede Pick-Split-Zone kann einen MIDI-Controller ansteuern, um z.B. Volumen, Panorama oder Parameter zu regeln.

Der Gitarrist hat nicht nur ähnliche Steuerungsmöglichkeiten wie der Keyboarder: Mit "Pick Control" können für jeden Split-Bereich unterschiedliche Parameter eingestellt werden, die den Sound umso höher machen, je dichter er an der Brücke ist. Dadurch wird das Gefühl des Gitarrenspiels mit dem neuen Modell noch verstärkt - ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Drückt man das Fußpedal, kann man einen solchen Ton mit einem gewählten Flächenklang abspielen. Die Gitarristin kann nun über den Akku solo gehen. Die AX 100 MKII wurde mit einem leistungsfähigen Arceggiator ausgestattet, der es erlaubt, komplizierte Begleit-Figuren zu erzeugen, die der AX 100 in einer Endlosschleife spielt, die zu jeder Zeit verändert werden kann.

Ganz neu ist der eingebaute Drum-Sequenzer, der den Guitarristen noch mehr die Umwandlung in eine Einmannband ermöglicht: Geschaffene Drumsequenzen können gleichzeitig zu einem Hold-Preset abgegeben werden - quasi die gesamte Bandbreite aus der Box. Einzig der Tremolis Axion ist an seine Leistungsgrenze gestoßen, sonst ermöglicht der Konverter sehr kurze Laufzeiten auch auf den tieferen Streichern und selbst komplizierte mit dem Plectrum eingespielte Chords werden nahezu ohne Verzögerung abgetastet.

Der Resonanzboden ist von guter Qualität: Vor allem Solo-Saiten können wenigstens in den tieferen Registern gut gespielt werden, während Blechbläser wie Trompete und Querflöte nicht zu den Vorzügen zählen. Besonders beim Spiel mit Streichern oder Blasinstrumenten ist es toll, dass mit dem Modell 100 spieltechnische Techniken wie Legato, Vibrato und Glisandi wie üblich möglich sind.

Der Gitarrist ist also leicht auf die Keyboardisten angewiesen, die den Klang nicht so vielseitig regulieren können, auch nicht mit Pitch-Benders. Der AX 100 erfordert natürlich eine gewisse Diskretion vom Guitarristen, was in der Realität bedeutet: Für Pianoklänge sollte ein gleichmässiger und deutlich abgegrenzter Change Beat eingesetzt werden, ausgewaschene Wobbel oder nachlässige Positionswechsel werden von der AX 100 mit einer bestenfalls interessanten Kakofonie wiedergegeben.

Wenn Sie einen exakten Nagelstop haben, können Sie auch bestimmten Stimmen oder Doppelgriffen mit den Fingern nachspielen. Beide sind so leicht, dass sich der Guitarrist - bezogen auf ein Brahms-Zitat - beinahe wie ein Klavierspieler oder Violinist vorkommt. Anschließend nehmen wir ein kleines Werk mit dem Saxophon unter Sonar 6 in der (klingenden) Instrumentierung Klavier, Kontrabass, Synthie und Klarinette auf.

Weil der Ton während der Aufnahme über den Kopfhörerausgang des Konverters abgehört werden kann, spielt die Latenz keine große Rolle. 2. Die Aufnahme mit dem neuen Instrument macht wirklich Spass und ist sehr anregend, zumal es viel einfacher ist, wie ein Blasinstrument auf der Gitarre zu singen.

Insofern bereichern die Axons auch die verspielten Möglichkeiten des Ausdrucks, die neuen Sounds kommen der Musikkomposition und dem Arrangieren akustisch zu Gute. Deshalb sollte im Tonstudio entweder ein externer Klangbaustein eingesetzt werden, der in Bezug auf Geräusche zurückhaltender ist, oder der MIDI-fähige Musiker gibt sofort MIDI-Spuren wieder, die er dann über ein Virtuelle Instument oder ein Software-Soundmodul wiedergibt.

Dies geschieht in Sekunden mit der Editor-Software und der Musiker kann sein MIDI-Sinfonieorchester leiten. Die neue Version des Axons überzeugt nach einer kurzen Einarbeitungszeit: Dieser Gitarre zu MIDI-Konverter eröffnet neue Soundwelten für die Gitarrenspieler, die ihrer eigenen kreativen Kraft durch das sehr schnelle Tracking einen kraftvollen Impuls gibt.

Egal ob als eigenständiger Gitarren-Synthesizer im Live-Einsatz oder im Tonstudio zur Steuerung von externen MIDI-Geräten: Der AX 100 MK II ist mit s ausgestattet und steht ganz oben auf der Wunschliste des Verfassers.

Mehr zum Thema