Manfred Zollner Gitarre

4 Jahre später seine erste E-Gitarre. Die notwendige Ausrüstung ist für die Jungen kaum bezahlbar: "Damals war alles sehr kostspielig, also habe ich mir einen eigenen Endverstärker gebaut", sagt Zollner.

Das elektroakustische Labor der Universität, ein Einmannlabor, in dem Prof. Dr. Manfred Zollner seit Beginn der 1990er Jahre das tut, was er rückwirkend sein Lebensmodell nennt: Gitarrenrecherche. "Auf einem Schreibtisch auf der Laborseite befinden sich von ihm verschraubte Rohrverstärker, gegenüber steht ein Cortex-Kunstkopf, eine Türe mündet in einen reflektionsarmen Wohnraum mit einem Gitterboden und Glasfaserkeile an Wand und Decken.

Im Folgenden unterzieht Prof. Dr. Manfred Zollner E-Gitarren und ihren Sound seit Jahren mit größter Sorgfalt einer systematischen Prüfung: Streicher, Nacken, Körper, Pickup - er hat alle Komponenten einer E-Gitarre in seine Maße miteinbezogen. Weil seine Resultate nicht nur von seinen Schülern gehört werden, hat er ein eigenes Werk geschrieben: "Physik der Elektrogitarre".

The Bible of every technophile guitarist. Mit mehr als 78.000 Seitenaufrufen ist die Website von Prof. Dr. Zollner sehr populär. Auch zu den Werkstätten von Prof. Dr. Zollner über E-Akustik, Psycho-Akustik, E-Gitarre, Rohrverstärker und Messgeräte, promovierten Physikern sowie Vollblutmusikern werden Pilgerfahrten angeboten. Die Tatsache, dass der Holzkörper einer E-Gitarre kaum Auswirkungen auf die Saiten hat, sei es aus billigem Erleholz oder teures ebenholzfarbenem Holz, wird manch ein eingefleischter Musikant nicht erahnen.

Da gibt es Guitaristen, die ihr ganzes Jahr auf der Suche nach der passenden Gitarre verbringen", sagt Prof. Dr. Zollner. "â??Es gibt auch Musikanten, die schwören, dass ihre Gitarre einen vielableren Klang liefert, wenn sie vorher auf minus 180°C gefroren war; das ist die sogenannte Kryotuning-Methode. Das ist aber purer psychologischer Natur, es gibt keinen messbarem Unterschied", sagt Prof. Dr. Zollner.

So hat er mit seinen sachlichen Untersuchungen so manchen Mythos der Gitarre Stück für Stück enttäuscht. Die Magie der E-Gitarre geht für ihn noch weiter: "Es ist viel spannender, mit neuen Musikern zusammen zu spielen als mit einer fertigen Band", sagt Prof. Dr. Zollner. "Mit dem selbstveröffentlichten, 1.200-seitigen Werk "Physik der Elektrogitarre", das 1.200 Mal im Jahr erscheinen wird, erfüllte er sich einen großen Wunsche für seine Emeritierung im nächsten Jahr: "Meine wissenschaftliche Tätigkeit ist in diesen beiden Büchern unsterblich gemacht.