Notenarchiv
Musikarchivhttp://www.tobis-notenarchiv.de/.
Eine Kellerei voller Historie und Unterhaltung.
Die Klangverantwortlichen nutzten damals gerade diese Musik, um den Zuhörern den besten Sound zu liefern und die Mikrophone dort, wo das Ensemble lauter gespielt hat, anders zu justieren als bei ruhigen Vokalsolos. In Bayern ist das Musikarchiv beinahe so alt wie der Rundfunk, denn seit 1925 gibt es ein Rundfunkorchester.
Angekaufte Musiknoten verbleiben im Bestand, und heute ist der Arch iver Michael Fritsch der Meister der Musik. "lch weiss, was er will", sagt Michael Fritsch. Bis eineinhalb Jahre vor einem Auftritt recherchiert er für Jansons oder die Gastdozenten. Das muss in Bayreuth oft der Fall gewesen sein, denn schon seit 1931 gibt es Live-Übertragungen vom Green Hill, im gleichen Jahr wurde der Deutschunterricht in Bayern zum Bayrischen Radio.
Doch wo ist der Punktestand heute? "Sehen wir uns das mal an", stellt Michael Falsch seine elektronischen Datenbanken in Frage. Notentürme türmen sich in seinem Arbeitszimmer, Werke werden in Regalen nach anstehenden Konzerte und dirigierenden Künstlern arrangiert. Keiner der Zahlen stimmt mit dem von Michael Falsch überein. Gäbe es im Musikarchiv eine Filmmusik von Richard Strauss' "Salome", würde er wissen, wo sie steht - denn das ist sein Lieblingswerk.
Singen von Wiener Liedern, spielen Guitarre und Piano. Als ob sie mit einem Herrscher aufgestellt wären, liegen die Notizen in den Ablagen. 1,25 Kilometer Banknoten reichen in den vollklimatisierten Keller, allein rund um die Uhr über 1.000 Punkte. Nahezu alle Musiknoten sind noch in Druckform erhältlich. Michael Fritsch hat eine Spezialmaschine, um sie zu drucken und für die Musikanten bereitzustellen.
Brandneue Notendrucke müssen es nicht sein, aber die Archivarinnen und Archivarinnen suchen immer noch nach den neusten, wenn möglich naturwissenschaftlichen Auslegungen. Schreiben die Interpreten während der Probe mit dem Stift eine Notiz in die Notiz, werden sie nach dem Auftritt nicht gelöscht, da sie den nachfolgenden Interpreten weiterhelfen können. Die " Lohengrin " enthält auch handschriftliche Aufzeichnungen mit Buntstift.
Zum Beispiel, wenn es zu viele Noten gibt. Michael Fritsch bemerkt mit Erleichterung, dass er diesen Sammelband schon lange verworfen hat. Auf dem Green Hill ist die geschichtliche Bewertung noch erlaubt.