Zildjian Gen16
Sardinien Gen16Sildjian GEN16 AE Becken GEN16 AE
Dass Zildjian uns mit dem neuen GEN16-System vorstellt, ist auf den ersten Blick auffällig. Becken mit Loch? Wie sieht das Zildjian GEN16 System aus? Becken mit Loch? Sie beinhaltet zwei Becken 18 Crash und 20 Reiten, ein 14 Becken 14 Hi-Hat, drei Pick-Ups, ein Steuerungsmodul DCP (Digitaler Beckenprozessor) inklusive externer Stromversorgung und Montageplatte, eine Kabelsalat mit fünf Kabel, verschiedenes Montagematerial für die Becken inklusive Spezialhalterung für das Ober-Hat-Becken sowie zwei Kunststoffgehäuse - eines für das Spielmodul und das Netzgerät und eines für bis zu fünf Tonabnehmer.
Neben diesem Package gibt es noch zwei weitere: die VE 38 mit 13? Hi-Hat und 18 Ride und die AV 368 mit 14 Hi-Hat, 16 Crash und 18 Read Read. Da bis zu fünf Becken an das DCP-Steuerungsmodul angebunden werden können, können individuelle Becken (immer inklusive Pickup) erworben werden, um ein eigenes Gerät zu erstellen.
Zuerst ein paar klarstellende Bemerkungen zu den Becken. Es handelt sich um eine besondere Nickel-Legierung, die so weit geschliffen wurde, dass die Oberflächen glänzen, als wären sie hartverchromt - was sie nicht sind. Schlagwort "Spielen": Der Zug ist nur einen Tick schwächer als bei herkömmlichen Becken, weil sie - wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der vielen Löchern - etwas beweglicher sind.
Vorläufiges Fazit: Die Becken hören sich nahezu senkrecht an und bewegen sich nahezu senkrecht, sie sind einfach viel, viel ruhiger als sonst. Einer der grob konisch geformten Tonabnehmer ist unter den Oberseiten der beiden Becken und dem oberen Hi-Hat-Becken angebracht und ist nun für die Schallübertragung zum DCP verantwortlich. Jedes Tonabnehmer beinhaltet zwei Kondensator-Mikrofone, die im Tonabnehmergehäuse auf der linken und rechten Seite (oder auf und ab, je nachdem, wie Sie sie justiert haben) platziert sind.
Jetzt wird deutlich, dass es sich hier nicht um die gängigen E-Drum Beckenpads handelt, sondern um ein Verfahren, bei dem (spezielle) Becken mit Mikrophonen aufgenommen werden. So können Sie z. B. die GEN16 Becken nicht mit einem normalen E-Drum Sound Modul verbinden, um dessen internen Klänge auszulösen. Es ist auch nicht beabsichtigt, herkömmliche Becken zu verstärkt; Zildjian betont hiermit, dass die Tonabnehmer spezifisch für die Becken des GEN16 Acoustic Electric Systems ausgelegt sind.
An der Unterkante des Tonabnehmerkegels ist ein Leuchtring eingebettet, der auf Wusch hellblau erstrahlt - was in Kombination mit den silbrig leuchtenden Becken für einen sehr schönen, verrückten Eindruck sorgt und sicherlich ein Blickfang auf der Stage ist. Das DCP stellt die Spannungsversorgung über entsprechende Verbindungskabel zur Verfügung. Kleiner Wermutstropfen ist, dass diese Spezialkabel im regulären Handwerk nicht leicht zu erhalten sind - natürlich sind sie individuell (in der Höhe von ca. 1,8 m) mit Zildjian zu beziehen.
Aux kann auch verwendet werden, um ein zweites DCP zu speisen, wenn Sie mehr als vier Becken und Hi-Hat wünschen. Bei Hi-Hat und Fahrt gibt es 21 Sound-Presets, bei den drei Beckenkanälen gibt es jeweils zwanzig. 1 Preset 1 ist in jedem Channel das Standard Zildjian Preset, bei dem alle Becken sehr ausgeglichen wirken.
Mit dem DCP wird der fehlende Körper der AE-Becken auf digitalem Niveau vervollständigt, der dann fast so satt klingt wie "echt". In Zildjian wird dieser Vorgang als "shaping" bezeichnet, da der von den Becken ausgehende Sound nun durch weitere Gesichtspunkte erweitert wird. Teils mit Pitch-Effekten, bei denen die Klänge nach oben oder unten transportiert werden, teils mit Verzerrungseffekten vermischt, was sie sehr kitschig klingt.
Der Klang der Klangpresets 1 bis 10 klingt ganz natürlich und hat verschiedene Klangeigenschaften von warmen bis brillanten. Auf dieser Seite findest du schwer editierte und entfremdete Klänge, bei denen einige der Vorgaben die Beckenneigung simultan nach oben oder nach unten verlagern und hier und da ein sehr kleines Verzögerungssignal einfügen. Der Ausgangssound hängt im Wesentlichen vom Grundton der Becken selbst ab:
Bei Verwendung von größeren oder kleineren Becken verändert sich auch der Klang im Controler. Wir können an dieser Position noch nicht abschätzen, wie groß die Serienausbreitung der AE-Becken selbst ist, da wir jeweils nur eine Kopie erhalten haben. Das DCP erlaubt keine tiefere Bearbeitung, so dass Sie die Neigung der Sender nicht auf einen bestimmten Schwellenwert einstellen können - Sie müssen abwarten, bis Zildjian etwas vorgibt.
Sie können hier eines von elf Programmen wählen, die Sie zu den Becken hinzufügen können. Nahezu alle von ihnen hören sich mehr wie ein Hall an, das von vielen Discards auf Reverb zugeschnitten wurde - einige der elf Vorgaben haben gar ein gut hörbares Drumherum, was ebenfalls sehr spannend wirkt, aber natürlich nicht immer nützlich ist.
Der eingebaute Reverb erfüllt in der Summe nicht die Anforderungen des GEN16 AE Cymbal Systems. Wer das "Gen-16 DCP Access Tool" zunächst von der GEN16-Website herunterladen und installieren und dann das DCP über USB an einen Computer anschließen kann, kann mit dem Werkzeug sehr leicht beliebige Software-Updates oder neue Voreinstellungen ( "Presets", sobald sie verfügbar sind) auf das DCP übertragen und teilweise auch betreiben - letzteres ist nicht wirklich notwendig, da dies auch am DCP selbst sehr leicht ist.
Abgesehen vom Slip über den inneren Reverb stellt Zildjian mit dem GEN16 AE Cymbal Systems eine hochinteressante Neuerung dar. Der Vorteil der für dieses Verfahren optimierten Becken liegt auf der Hand, denn hier werden alle spielerischen Feinheiten in der Art und Weise realisiert, wie man sie von herkömmlichen Becken kennt - gerade weil sie reale, wenn auch ganz besondere Becken sind.