Fender Nocaster

Kotflügel Nocaster

Der Fenderhals war schnell und einfach zu produzieren. Die Sammler nennen heute Gitarren dieser Phase Nocaster. Rundfunk, Nocaster & Fernsehsender| GITARRE & BASS Leo Fenders Gitarrendesign, die Tele-Caster, ist so speziell, dass auch heute, mehr als 50 Jahre später, keine Notwendigkeit besteht, sie zu optimieren. Der Umsatz der Plattenfirmen stieg stetig, es gab viel zu tun mit Musikern und Bändern. Der Solist in den Gruppen hatte die E-Gitarre für sich selbst gefunden.

Die hatten einen riesigen Körper und waren unsensibel gegenüber Rückkopplungen.

Unweit davon, auch im Raum Los Angeles, gründet Leo Fender seine eigene Gesellschaft Fender Electric Instruments, die aus dem Fender's Radio Shop hervorgeht. Dort hatte er viele Jahre lang die Endstufen instand gesetzt und wußte ganz genau, welche Musikanten er brauchte, aber noch nicht einkaufen konnte. Zuerst wollte er verbesserte Endstufen errichten. Auch die vielen Musikanten, denen er bis dahin geholfen hatte, waren immer wieder mit ihren Musikinstrumenten zu ihm gestoßen.

Wie Leo Fender bemerkt hatte, konnten die Saiten und vor allem der Pickup verbessert werden. Also fing er an, Endstufen mit eingebauten Lautsprechern und E-Gitarren zu konstruieren. Wurden die Geräte noch vorwiegend bei traditionellen Firmen wie Gibson handgefertigt, so hat bei Fender bereits eine neue Ära begonnen und die Geräte von Fender sollten nicht nur einfach, rasch und kostengünstig zu fertigen sein, sie sollten auch ein hohes Maß an Servicefreundlichkeit mitbringen.

Er war schon oft mit Musikern zusammen, die ihm ihre defekte Konzertgitarre zur Instandsetzung zur Verfügung gestellt hatten. Mit einem Stahl von Rickenbacker war es meistens einfach, aber wenn ein Gitarrist mit einer (Standard-)Gitarre kam, zum Beispiel von Gibson oder Martin, wurde es schwer. Doch Fender konnte so etwas noch unter Kontrolle bringen; aber wenn der Nacken verbogen oder die Äste zerstört waren, musste Leo einpassen.

Leo Fender hat sich als technisch orientierter, schlichter Mensch in solchen Situationen immer wieder gefragt, warum ein Hals eingeklebt werden muss. Wäre er dagegen mit Hilfe von Verschraubungen am Körper befestigt, könnte er in wenigen Augenblicken ausgetauscht werden und verbogene Nacken, verschlissene Ärmel etc. wären kein echtes Hindernis mehr.

Wenn ein Mann namens Paul Bigsby, der auch in seiner Nähe lebte, im Jahre 1948 begann, eine Gitarre mit einem festen Körper zu konstruieren, war Leo Fender sicher: Die ganze Erde benötigt eine komplett neue E-Gitarre, die herkömmlich bespielbar ist (im Unterschied zu Stahl), mit einem festen Körper, verschraubtem Nacken, daher leicht zu fertigen und leicht zu rekonstruieren.

Wichtigster Pluspunkt seiner zukünftigen Guitarre sollte ihre Rückkopplungsunempfindlichkeit sein. Bei einer bestimmten Menge begannen die Zimmerdecken unkontrollierbar zu vibrieren und der Künstler musste sich wieder zurückziehen. Da die Kotflügel einen Körper aus Massivholz haben sollten, waren unerwünschte Vibrationen von aussen auszuschließen. Doch welche Gestalt soll der Körper haben?

Man hätte sich natürlich auch visuell einer "normalen" Guitarre nähern können. Fender betrachtete diesen Cutaway als unentbehrlich, da die Musikanten gerne Musik machen und die hohe Position auf dem Fingerboard einnehmen. Wieso gibt es dann keine Sender mehr? Leo, als ehemaliger Radiotechniker, hatte den Begriff Rundfunk (Broadcaster) gut verstanden.

Er und seine Angestellten hatten jedoch nicht gemerkt, dass die Fa. Gretsch ein Drumset namens Broadkaster im Programm hatte. Fender erhielt am zwanzigsten Feber 1951, fast exakt fünf Monaten nach Beginn der Produktion, ein Fax von Gretsch mit dem klaren Vermerk der Rechte an dem Sender. Fender mochte pragmatische Lösungsansätze.

Solange kein anderer Dateiname existiert, hatte das Gerät keinen eigenen Namens. Früher war die Spindelstock mit einem Aufkleber mit den Bezeichnungen Fender und Sender verziert, ab dem 22. Januar 1951 standen dort nur noch Fender. Sie brauchen nicht einmal neue Aufkleber, das Broadcaster-Logo wurde vor dem Anbringen am Kopfende lediglich mit einer Nagelschere abtrennt.

Heute werden die damaligen Geräte von Liebhabern Nocaster getauft. Sie hatten einen neuen Firmennamen entdeckt, neue Aufkleber für die Kopfplatte bedruckt und seitdem heisst die Guitarre für alle sichbar. Er war kein Maler, er war ein Kunsthandwerker. Sein einziges Anliegen war es, den Musikern größtmöglichen Bedienkomfort zu bieten, eine unkomplizierte Produktion mit bester Klangqualität.

Asche für den Körper, Ahornholz für den Nacken. Sie sind aber ein wichtiger Erfolgsfaktor für Fender. Besonders Asche hat viele Vorzüge für den Körper: Sie ist leicht zu verarbeiten, sehr schön genarbt, eine leichte Basisfarbe, die leicht zu beschichten ist, und Asche hat sich zu einem gesunden Holz mit wunderbaren klanglichen Eigenschaften entwickelt.

Kotflügel wollte ein Gerät konstruieren, das einen präzisen, selbstbewussten Klang hat. Das Pickup, das den Musikerinnen und Spielern auf dem "Champion"-Stahl so gut gefallen hat, wurde vom Sender in der Brückenposition eingesetzt. Fender's Guitarre entsprach auf Anhieb dem Musikgeschmack, das Klang-Ideal der Guitarristen wurde durch den Klang der Stähle bestimmt.

Warme und jazzige, aber auch scharfe und schneidende Töne. Zur Vervollständigung musste Fender jedoch noch ein wenig mit den Gitarreneinstellungen, Drei-Wege-Schaltern und zwei Potentiometern ausprobieren. Am Anfang hatten die Instrumente keine Klangregelung. Es gibt kaum ein altes Gerät, das heute noch verkabelt ist.

Im Laufe der Jahre haben die beiden Musikanten sie alle neu verlötet, so dass das Potentiometer auf der Rückseite als klassische Klangregelung für beide Pickups dienen kann. Da Leo Fender weder Instrumentenmacher noch Zeichner war, fehlen seinen Musikinstrumenten optische Schnörkel. Kein Dekor, kein Juwel hätte seine Gitarre besser bespielbar gemacht oder einen guten Sound produziert.

Fender's Guitarre hatte eine deutliche, eckige Ausprägung. Wenn heute alles und jeder belohnt und geehrt wird, sollte Leo Fender endlich einen posthumen Award für radikale, progressive und erfolgreiche Gestaltung erhalten.

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