Holz Gitarre
Holzgitarrewarme, runde, helle, transparente, etc. Das Klangbild, das wir mit Wörtern zu umschreiben suchen, ist keine simple Vibration, sondern eine vielschichtige Vermischung unterschiedlicher Frequenzelemente, deren Besonderheit, der Klangcharakter des betreffenden Klangs. Der erste Oberton einer Note wird durch die wohlbekannten Oberschwingungen z. B. auf dem zwölften, siebten und fünften Bünde erzielt.
Zum Beispiel, wenn wir den Grundton B = 110 Hertz haben, ist der erste Grundton eine Okt. größer und vibriert mit 220 Hertz (Flageolett am zwölften Bündel). Die zweite Obertonstufe ist der fünfte, d.h. also O, und resoniert bei 330 Hertz (Flageolett am siebten Bünde). Die dritte Harmonische ist wieder ein 440 Hertz (Harmonische am fünften Bund), während die vierte Harmonische ein C# ist, das bei 550 Hertz vibriert.
Eine zweite wichtige Eigenschaft ist die Eigenschwingung des eingesetzten Werkstoffes - bei der Gitarre ist dies immer noch überwiegend Holz. Grenzflächen sind der Steg, aber auch der obere Teil des Halses oder die individuellen Bunde, über die die Vibrationen in das Holz eingeleitet werden. Jeder dieser Blöcke würde beim Schlagen einen anderen Klang produzieren, und zwar den Klang, der aufgrund seiner physischen Merkmale wie z. B. des spezifischen Gewichts (S), der Festigkeit (H) und des Elastizitätsmoduls (E) erzeugt wird.
Zur empirischen Approximation der Eigenfrequenzen eines Waldes kann die folgende Gleichung angenommen werden: Als spezifisches Eigengewicht gilt hier das Eigengewicht von einem Kubikzentimeter Holz in g. Das E-Modul ist ein Theoriewert, der sich auf die Reißfestigkeit des Holzwerkstoffes bezieht und die Beziehung zwischen Beanspruchung und Beanspruchung bei der Festkörperdeformation wiedergibt.
Man kann aus der oben genannten Gleichung jedenfalls schließen, dass je niedriger das Eigengewicht (S), umso größer die Eigenschwingung und damit der Klang. Je niedriger die Härten (H), umso niedriger der Tone. Mahagoni ist das am häufigsten verwendete Holz im Bereich des Gitarrenbaus, wobei Mahagoni den tiefste und Rosenholz den größten Klang hat.
Übungsbeispiele zeigen, dass es sich bei einer Gitarre mit einem hohen Mahagonigehalt (Les Paul, PRS McCarty etc.) um eine warme und runde Gitarre handelt, während eine Esche und Erle mit Ahorn Hals viel brillianter klingt - auch bei einem Humbucker. Aber die Klangeigenschaften des Materials bestimmen die Grundrichtung, in die der Sound einer Gitarre geht.
Weitere Grundlagen rund um Ihre Gitarre finden Sie in unserem Gitarren-ABC!