Lexicon Effektgerät

Lexikon-Effektgerät

Die Lexicon Reverb- und Effektgeräte bieten lebhafte Reverb-Sounds und erstklassige Effekte in High-End-Qualität. Himmlisches Klangbild mal zwei Bei Erwähnung des Namens Lexikon leuchtet der Genießer und respektvolles Murmeln erzählt über den Sound der High-End-Geräte. Aber auf dieser Seite der High-End-Kategorie hat Lexicon schon seit geraumer Zeit eine Reihe von preiswerten Geräten im Angebot, die es auch gewöhnlichen Sterblichen ermöglichen, diese Phänomene zu genießen. Das neueste Modell in dieser Produktkategorie ist die MX 400 XL Effekt-Einheit.

Der Utaher Hersteller Lexicon stellt mit dem Modell EX 400 XL eine vierkanalige Multieffekt-Einheit im 19-Zoll-Format vor, die neben 17 Reverb-Algorithmen auch sieben Delay, acht Modulation und zwei dynamische Effekte beinhaltet, die sich auf unterschiedliche Weise zusammensetzen können. Innen befinden sich zwei Stereo-Effektprozessoren, die sich um die Verarbeitung der ankommenden Audiosignale bemühen.

Eine Besonderheit des Lexicon-Neulings: ein 4-Kanal Surround-Reverb-Algorithmus. Wem der Name Lexikon unwillkürlich Zehntausende von Euros abverlangt, wird positiv enttäuscht: Für lächerliche 870 Euros reist der 19-Zoller über den Tresen. Für fast 810 EUR bietet Lexicon mit dem Modell EX 400 ohne XL-Option eine weitere Variante, bei der anstelle der XLR-Stecker symmetrische 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen zum Einsatz kommen.

Mit Summa Summarum stehen dem Interessenten zwei Stereo-Effektgeräte in einem zur Verfügung, die zusammen bis zu vier verschiedene Wirkungen gleichzeitig erzielen können. Neben zwei Paaren analoger Stereo-XLR-Steckverbinder beinhaltet das Endgerät auch zwei Paare koaxiale S/PDIF-Steckverbinder auf der digitalen Systemebene, die jedoch nur Abtastfrequenzen von 44,1 oder 48 kHz bei einer Wortlänge von 24 Bits senden.

Zur Delikatesse gehören auch Programme, mit denen man die Hardware auf dem Rechner bearbeiten und die entstandenen Effektprogramme steuern kann. Das Programm funktioniert sowohl eigenständig als auch in Gestalt eines VST/AU-Plug-Ins zur komfortablen Einbindung in eine Sequenzerumgebung. In Anbetracht der Vielzahl der Leistungsmerkmale und der damit zusammenhängenden Einstellungsoptionen des Modells kann man nun zu dem Schluss kommen, dass es sich um ein komplexes Bediengerät handhabbar ist.

Die Messgeräte mit einer Hoeheeinheit sind in drei Abschnitte auf der Vorderseite aufgeteilt. Der Eingangsbereich beinhaltet zwei Poti's zur Einstellung der Ausgangspegel. Zentrale Hilfe für die Bearbeitung am Apparat ist das 4-zeilige, hinterleuchtete Grafikdisplay im Bereich Edit, das die benötigten Daten prägnant, aber anschaulich zur Verfügung stellt. Über den Seiten-/Auswahlknopf - ein Endlosknopffeder mit Arretierung und eingebauter Drucktastenfunktion - können in Verbindung mit Drehbewegungen und Tastenanschlägen Menüaufrufe und -anwahlen durchgeführt werden, die wiederum ein weiteres Submenü beinhalten können.

Falls ein Effect mehr als drei anpassbare Einstellungen beinhaltet, werden diese durch Drehen des Select-Buttons auf einer zweiten Bildschirmseite abgerufen. Drücken Sie die Taste Exit, um das gewählte Menu zu schließen und zur übergeordneten Menuebene zurück zu kehren. Die Übertragung und der Empfangen von MIDI-Instrumentendaten und -Kanälen kann eingestellt werden, ebenso wie die Kontrasteinstellung der Anzeige.

Darüber hinaus können die Ein- und Ausgaben von analogen auf digitale sowie die drei Global-Effekt-Konfigurationen Ambient, Studio und Dual-Stereo umgeschaltet werden. Bearbeitungen können komfortabel über die Schaltfläche Store gespeichert werden. Abgesondert vom Edit-Bereich und damit exemplarisch für die Benutzerführung, können die Vorgaben im Programmbereich komfortabel über die Schaltfläche Program/Load neben der 2-stelligen 7-Segment-Anzeige zur Anzeige der Voreinstellnummer aufgerufen werden.

Die Speicherkapazität des Modells besteht aus einer Werksbank pro Projektierung mit 99 nicht änderbaren Speicherstellen für die Werksvoreinstellungen und der gleichen Anzahl von Speicherstellen in der Benutzerbank zum Speichern eigener Kreationen. Das Bedienelement auf der Vorderseite ist hochwertig und sorgt durch seine Standfestigkeit für eine reibungslose Handhabung des Gerätes über einen langen Zeitraum.

Es stehen acht XLR-Anschlüsse - je vier für die beiden Stereo-Ein- und -Eingänge -, zwei Paar koaxiale Cinch-Buchsen für die S/PDIF-Signale sowie zwei MIDI-Buchsen für In und Thru und eine Klinkenbuchse für den gegen Aufpreis erhältlichen Anschluß eines Fussschalters mit zwei Tastern zur Verfügung. Das Programmieren, Bedienen und Bedienen des Geräts ist bereits nach kürzester Zeit erlernt.

In den bereits genannten drei Konfigurationsmodi Umgebungslicht, Stereosignal und Duales Stereosignal sind zusätzliche Routing-Optionen zur Realisierung verschiedener Effektlinks und Signalverbindungen vorhanden. Im Surroundmodus werden vier verschiedene Signalquellen für die Einspeisung von zwei Front- und zwei Rücklautsprechern ausgegeben. Zwei Effektprozessoren funktionieren als eine einzige Unit. Es können zwei oder vier Monosignale in das Bauteil eingespeist werden.

Im Surround-Modus selbst ist nur ein einziger Reverb-Algorithmus enthalten. Wie im Surround-Modus funktionieren beide Effect Prozessoren in einem Gerät zusammen. Mit Ausnahme des Stereoroutings, bei dem nur ein Effect geladen werden kann, ermöglichen die anderen vier Routing-Optionen die Kombination von zwei gleichzeitig arbeitenden Effekten auf verschiedene Art und Weise. Die beiden Eingänge der Option Doppelmono werden durch zwei verschiedene Effekten getrennt voneinander umgelenkt.

Beispielsweise kannst du ein delay für den rechten Channel und einen Reverb-Effekt für den rechten Channel festlegen. Bei der Arbeit mit Monosignalen stehen Ihnen zwei getrennte Effektgeräte zur Auswahl. Im Kaskadenmodus werden die beiden Effektblöcke in Reihe geschaltet, während die Parallelschaltung beide Sender durch zwei isolierte Effektblöcke schickt und beide Summensignale am Eingang mischen.

Das fünfte Routing-Option, Mono Split, lenkt jeden einzelnen Channel durch einen eigenen Effect. Die dritte Betriebsart, Duales Stereomodus, verfügt über die gleichen Funktionen wie die vorstehend beschriebenen Stereokonfigurationen. Dies schadet dem Sound jedoch nicht. Aber Lexicon hat auch an diejenigen gedacht, die in erster Linie mit Computern mischen und Hardware-Effekte als externe Vorrichtung in eine Sequenzer-Umgebung integrieren wollen.

In der mitgelieferten MX-Edit-Software sind zwei Funktionen enthalten: Zum einen können unzählige Voreinstellungen erstellt, verwaltet und an die Geräte übertragen werden. Erscheint Ihnen die Effektprogrammierung hingegen über die Bedienungsmöglichkeiten am Geräte selbst zu beschränkt, können Sie komfortabel und anschaulich auf dem Display neue Elemente kreieren. Diese Applikation ist besonders komfortabel, da sie als eigenständiges Plugin in Kombination mit einem Sequenzor aufrufbar ist.

Logisch, dass nur eine einzige Ausprägung aufgerufen werden kann. Die Bedienung des Systemmenüs ist über die mitgelieferte Funktionssoftware nicht möglich, so dass bei Erfordernis keine Neukonfiguration vorgenommen werden kann und kein Zugang zu den entsprechenden Voreinstellungen möglich ist. Allerdings kann durch das Beenden der Applikation, das Verändern der Gerätekonfiguration und das erneute Abrufen der Simulationssoftware dieses Clipping vermieden werden.

Trotzdem hätten wir uns eine Bearbeitungsmöglichkeit für die zentrale Einstellungsmenü und den Tausch von Effekt-Presets über die Programmoberfläche gewünscht. Im Hinblick auf die Handhabung ist dem neuen Lexicon blue Newcomer eine sehr gute Bewertung zu erteilen. Zugleich haben alle Wirkungen etwas Wärme und Behagliches an sich. Tipp- und Schrifteffekte, die unerfreulich wirken, gibt es nicht zu erleben.

Der warme Grundton verleiht den Signalen so etwas wie einen noblen Mantel. Nichtsdestotrotz wirken sie qualitativ hochstehend und sind durch eine subliminale, aber trotzdem raumbezogene PrÃ?senz gekennzeichnet, die den Eingangssignalen vielfÃ?ltige raumliche Simulierungen zur VerfÃ? Das Simulieren von großen Räumen und Sälen ist hervorragend und für jeden musikalischen Einsatzzweck geeignet.

Die Surround Hall-Prüfung entpuppt sich jedoch als ein Erlebnis für Aha. Die Stereoquelle wird in das Instrument eingespeist und befindet sich dann in einem nahezu reproduzierbaren Nachhallraum, der durch die vier kanalige Wiedergabe sehr lebendig aussieht. Der perfekt benannte Boing-Parameter ermöglicht die dynamische Hinzufügung des knarrenden Klangs einer vibrierenden Reverb-Feder.

Aber auch Delay, Modulation und Dynamic Effects sind charakteristisch und klanglich exzellent. Als Delay-Effekte stehen Stereoversionen und Mono-Versionen, das bereits bekannte Ping-Pong und Tap-Delay zur Verfügung. Mit Hilfe des Smear-Parameters kann der Übertragungsbereich angepasst werden. Unüblich ist die Einbindung einer Rückwärtsverzögerung, die die Lautstärkekurve der abgespielten Signalanteile über Rückkopplungen und Sounds so verzerrt, als ob ein Analogband zurückgespielt wird.

Als Sonderzubehör beinhaltet der Modulated-Delay-Algorithmus auch einen LFO, der die Rückkopplungssignale in der Pitch dezent beeinflußt und einen lebhaften Sound produziert. Nicht zuletzt beinhalten die Studio- und Digital-Delay-Algorithmen einen Entkopplungseffekt, der das akustische Feedback nur dann erklingt, wenn kein Sperrsignal durch den Effect fließt.

Die Transponierung der Frequenzen kann im Wertebereich von plus/minus zwei Oktaten durchgeführt werden. Die Abwärtsverstellung um eine Terz, wenn hohe Gitarrensaiten angeschlagen werden, offenbart noch immer den Klang des Instruments. Wunderschön ist auch der Rotationsalgorithmus, der die Wirkung der veralteten Lautsprechersysteme von Leslie nachahmt. Die Parameter Stereospread, Drives und Dopplers können zur präzisen Modellierung des Effekts herangezogen werden.

Ob leichte Beats oder verzerrte Wave-Effekte, alles ist machbar. Beide Verfahren sind in Verbindung mit einem weiteren Effect in der Lage, die Klangdynamik gezielt zu steuern und neue Aspekte zu erschließen. Wir mögen auch einige Kombinationen von Effektgeräten, die den Sound von alten Geräten reproduzieren. Zahlreiche Effekte sind bekannt.

Trotzdem ist das Lexikon-Gerät immer in der Lage, ihnen das bestimmte Etwas zu geben, das die bisherigen Erwartungen des Zuhörers in positiver Weise missachtet. Lexicon hat mit der Modellreihe EX 400 XL zweifellos einen großen Erfolg im für sich genommen niedrigeren Preisniveau erzielt. Durch den erwarteten, qualitativ hochstehenden Sound der Effektgeräte können Musikern und Musikern und Produzenten Brillanz verliehen werden.

Alternativ zu den großen und sehr großen Lexicon-Brüdern - nicht zuletzt wegen der Delay- und Modulationseffekte - wird der MX 400 XL in naher Zukunft auch in vielen Profistudios zu sehen sein.

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