Fender Hot Rod

Kotflügel Hot Rod

Kotflügel Hot Rod Amps im Versuch Der Fender Twin in den siebziger und achtziger Jahren ist jetzt die Hot Rod Serie von Fender: ein wahres Arbeitspferd, das man jedes Jahr als Multiplayer trifft. Ob in der eigenen Band, beim Eröffnungsact oder als Mietverstärker für den Club - oder PA-Verleih - Fender Hot Rod Verstärker sind da! Zur aktuellen Produktpalette gehören die vier Verstärker Pro-Junior, Blues-Junior, Hot Rod Deluxe und Hot Rod Deville.

Dazu kommt die Neuauflage des Blue Deluxe, des Vorgängers des Hot Rod ohne zusätzlichen Gain-Level, und ein 1×12er Erweiterungsgehäuse, das den kleinen Combos noch mehr Schlagkraft verleiht. Der Fender hat mehrere Teile der neuesten Version (III) verändert: Eine feinere Abstimmung von Lautstärke und Höhenpotentiometer bei Deluxe und DeVille und eine Sparkle-Schaltung beim Blue-Junior sollen laut Aussage des Herstellers für einen verbesserten Klang sorgten.

Die Verstärker haben auf den ersten Blick das klassische Fender-Flair. Die Verstärker sind mit GrooveTubes ausgestattet, die in einer Form eines Metallkäfigs untergebracht sind und somit besser gegen Stöße und Beschädigung geschützt sind als ein Vintage-Modell. Die Fußtaster von Deluxe und DeVille machen einen guten Eindruck und passen mit ihren geringen Maßen gut auf ein Pedalbrett.

Der Pro-Junior ist mit 15 W und zwei Lautstärkereglern der kleinsten Endstufe der Reihe. Selbst ein starkes Ziehen des Distortion-Pedals führt nicht zum Knicken des Sounds, so dass Sie Ihr Pedalbrett als Soundmaker mit einer angenehmen Klangfülle nutzen können. Wenn man das Lautstärkepotentiometer weiter aufdreht, bekommt man aus der 11h-Position ein leichtes Knirschen. Das hört sich eher rotzfrech an, wie Texas Blues und ist nichts für Moderner Ästhet.

Die Verzerrungen nehmen zu, ebenso der Bass und die Volumen, eindeutig am Limit für das Einüben zuhause. Abhängig von der angeschlossenen Konzertgitarre wird es für den Pro-Junior zu viel, mit einem SG ändert sich der Sound und erzeugt nicht viel musikalisches Hintergrundgeräusch. Es ist besser, mit einem Lautstärkeregler zu fahren, der nicht ganz aufgedreht ist, da die Verzerrungen ab der 14-Stunden-Position nur geringfügig zunehmen.

Die Blues-Junior hat die selbe Leistung wie ihr kleiner Bruder, ist aber mit 3-Band EQ, Mastervolumen und Hall besser ausgestatte. Der Blues-Junior bietet mit etwas weniger Bass als der Pro-Junior bis zur 9h-Position des Lautstärkereglers saubere Sounds, die auch für Funk-Licks o.ä. verwendet werden können. Im Allgemeinen gibt es mehr Fender Funken und Treble im Sound, die mit dem Tonregler noch feiner eingestellt werden können.

Richtig saubere Klänge sind daher nur bei extrem geringer Geräuschentwicklung möglich, denn auch bei vollständig aufgeklapptem Meister braucht man einen diskret spielbaren Schlagzeuger. Von Band auf 12h knirscht der Blau-Junior. Metalsounds sind nicht zu befürchten, aber der noch beißende Sound genügt für Blue und Wurzeln.

Das Reverb ist weniger einleuchtend. Die Grösse der Verstärker erhöht auch die Zahl der Funktionen. Das Hot Rod Deluxe hat zwei Inputs, zwei Channels, die sich einen Tonregler und einen Loop-In-Pfad gemeinsam haben. Das Klangbild ist etwas stumpfer als beim Blues-Junior und hat mehr vom dicken Bass-Verhalten des Pro-Junior, sieht aber weniger topfiguriert aus.

Das Hot Rod Deluxe ist kein Blackface-Verstärker, der im Bass aufspringt und weicher wird, sondern den Gitarrensound recht straff wiedergibt. Gut justiert und miteinander verbunden, macht der Hot Rod Deluxe sie nur lauter - ein Vollverstärker im besten Sinn des Wortes, der die weißen Leinwände für die Farbe des Effektbrettes bereitstellt.

Das Fehlen glitzernder Kotflügelhöhen wird jetzt gar zum Pluspunkt - selbst schmale Einzelspulen wirken mit dem richtigen Distortionspedal sympathisch und tendieren nicht zu schrillem Höhenflug. Der Nachhall ist auch besser gestimmt, kombiniert mit dem Originalklang und bietet das, was man von einem federnden Nachhall erwarten würde - warmes Vintage-Hall.

Level 1 erzeugt mässige Verzerrungen, die weniger rauh klingen als der Blue-Junior. Diese Distortion ist ausreichend für Coverbands, gemäßigten Rocksound und Fusion-Sounds. Bei Hi-Gain müssen Sie ein Fußpedal benutzen, um die zusätzlichen Verzerrungen aus dem Endverstärker zu entfernen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Blue Deluxe vom Hot Rod Deluxe vor allem optisch.

Mit seinem Tweeddeckel, dem braunem Metall-Schild und dem silberfarbenen Bedienfeld bietet der Blue Deluxe mehr Retro-Feeling als die vergleichsweise schlichte Hot-Rod-Version. Vorbei sind die Tage, als die Verstärker am Rande der Bühne aufgestellt und von der Rückseite aus bedient wurden, selbst in den beständigsten Retro-Kreisen. Es gibt auch technische Unterschiede: Der saubere Kanal ist anders, der zweite Verstärkungspegel ist nicht vorhanden und ein 12 Fender Special Design Lautsprecher funktioniert als Lautsprecher anstelle des im Hot Rod verwendeten Vibrators.

Die saubere Leitung hört sich viel warmer und kraftvoller an als die Hot Rod Version. Der Hot Rod ist im direkten Vergleich bei gleichem Setting sauberer, mit weniger Bässen und einem neutralen, modernen Klang. Von der mittleren Position des Lautstärkereglers aus erhöht sich die Gesamtlautstärke nicht sehr stark, aber die Distortion schon. Masters auf 9 und das Laufwerk zwischen 12-15 h sorgt für Crunch in der Nähe der größeren Volumenbereiche des sauberen Kanals.

Mit dem Lautstärkeregler kann die Gesamtlautstärke etwas gemildert werden. Es ist sinnvoller, den Blue Deluxe wie einen Vintage-Verstärker zu verwenden: Sie stellen den Verstärker leicht verzerrt ein, drehen die Gitarrenlautstärke herunter, um sauberere Klänge zu erzielen und für den Solo-Einsatz ein oder zwei weitere Verzerrungen auf dem crunched-Verstärker.

Die Hot Rod Deluxe hat die selben Eigenschaften wie die Hot Rod Deluxe, jedoch eine andere Lautsprecherkonfiguration. Die vier Fender Special Design Lautsprecher zusammen mit 20 weiteren W bieten einen völlig anderen Soundcharakter. Der cleane Sound klingt nicht ganz so dick und "boomig", sondern eher glasig in den Hochtönen, was die Deluxe mehr in Anlehnung an den Klassiker Fender-Ton bringt.

Auch der schmalere Übertragungsbereich ist sehr gut für den Nachhall, der die Kalifornier weit oben in der Luft strahlen lässt - oder besser gesagt, er sorgt nun auch für authentischen Surf- und Ambient-Sound, ohne den Sound schlammig zu machen. Die Thematik Raumlautstärke ist dann nicht mehr relevant, aber mit dem gut gestimmten Masterregler können Sie die Deluxe in mäßige dB-Bereiche für weniger gitarrenorientierte Zungen holen.

In der anderen Himmelsrichtung - mehr Volumen - steht eine Anschlußmöglichkeit für eine zusätzliche Box zur Auswahl. Fender bietet mit der Hot Rod Serie bühnenreife Verstärker zu einem günstigen Einstiegspreis. Der Leitspruch der Fender-Website ("Hot Rod Verstärker sind die ideale Bühne für alle, die den eigenen Klang suchen") ist ein guter Weg, um zu begreifen, wie man diese Verstärker benutzt:

Das grösste und kleinstmögliche Exemplar der Reihe klang für mich am interessantesten: Das DeluxeVille, weil es dem realen Fender-Ton am ehesten entspricht und auch eine gute Rock-Verzerrung hat. Außerdem ist der ProfiJunior so einfach zu handhaben und bietet eine extrem schmutzige Distortion, die auch für die Aufnahmeinteressiert ist.

Bluesmusiker interessieren sich auch für den Blue Deluxe, der im cleanen Kanal wie ein Vintage-Verstärker eingesetzt werden kann und eine etwas altmodische Klangcharakteristik hat.

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