Fender Masterbuilt

Kotflügel Masterbuilt

3 x Fender Stratocaster: Klassische Stimmung, Master Built Magic & ein super Günstig! In meiner Werkstätte hatte ich einmal drei Fender-Streifen gleichzeitig: einen 1963er 3-Ton Sunburst im Gesamtwert von ca. 15000, einen weißen Custom-Shop 2001 von Meister John English für ca. 5600 Euro und einen mexikanischen Buddy Guy "Polka Dot" aus dem Jahr 2004 im Gesamtwert von ca. 600 Euro, alle drei aus genau der selben Vorlage, alle aus Erle, mit Ahornhälsen, drei Singlecoil Pickups und dem berühmten Fender Synchronized Tremolo.

Die drei benötigten eine Revision der Bundstäbe, neue Streicher und ein sorgfältiges Einrichten. Doch: Ich mag es, Gitarre zu hören, zu spielen, zu reparieren und zu unterrichten - also bin ich Hörer, Musiker, Lehrer in einem. Zuerst werden alle Instrumente, die bei mir ankommen, in den sauberen Kanal meines Roland Jazz Chors gesteckt.

Röhrenverstärker sind für mich selbst ein Instrument, daher fällt es mir schwer, den Klang der Guitarre von dem des Endverstärkers zu unterscheiden. In einem kleinen, feinen Klub von Sammlern, in dem Tausende nicht Mitglieder werden können, finden sich die wirklich verdienenden Guitarren. Am besten sind die besten Modelle, die der erste Besitzer für gut genug hielt, um sie zu erhalten und zu pflegt.

Es gibt nichts Schwierigeres für eine Guitarre, als einen ständigen Eigentümerwechsel, d.h. eine jahrzehntelange Weitergabe. Ich kann den Eigentümern nicht mehr als ein wenig mehr Lebendigkeit für die Instrumente versprich. Eine zu geringe Saitenspannung, kombiniert mit einer zu hohen Zugkraft im Traversenstab, kann zum selben Resultat beitragen.

Doch in den 1950er Jahren hatte eine STRATOCOSTER eine Zugkraft von 65kg. Perfektes Spielverhalten ist dagegen häufiger in heutigen Meistermodellen zu finden. Wýhrend Vintage-Schýtze uns mit einer fast darwinistischen Auswahl und jahrzehntelanger stýndiger Betreuung erfreuen, kommt die Faszination eines Meisterinstruments von der reinen Betreuung - vom Holzblock bis zum fertiggestellten Meisterwerk.

Ein Geigenbaumeister beherrscht keine Montags-Modelle, keinen Termindruck, kein billiges und ungeschultes Zeitpersonal. Das Klangbild einer Master-Built-Strat ähnelt dem einer Vintage-Ikone, ist aber meist mit mehr Sustain, mehr Oberton, verbesserter Tongebung und einem höheren, geräuschloseren Ausgang unterlegt. Als Master-Built Fan bin ich ein Meister, obwohl - das " Mehr " auch für meinen Gaumen zu viel sein kann.

Es ist notwendig, auf den Unterscheid zwischen Master Built und Custom Built zuweisen. Meistergitarren sind die "Plat du Chef" - Meisterwerke gewissermaßen, aber ohne einen gewissen Gitarrenspieler im Hintergund. Ein maßgeschneiderter Strat muss nicht unbedingt die allerbeste sein. Die Hauptmerkmale einer Meistergitarre sind die äußerst geringen Einbautoleranzen.

Sämtliche Teile sind von einer Qualität, die über dem Fender-Standard liegt, wie z.B. der Steg mit seinen Saitenfahrern, die stets einwandfrei in Stellung sind. Auf einer solchen Guitarre paßt alles besser: Der Nacken paßt wie ein Handschuh in den Körper, das Finish ist tadellos und schlank und der Bundverband ist ein ganz besonderer Clou.

Sorgfältig eingelegt, abgerundet und anschließend wieder von Hand nachpoliert. Das Fender-Logo muss nicht notwendigerweise auf diesen meisterhaft gefertigten Saiten angebracht sein. Die oben genannte von John English konstruierte Guitarre war jeden Pfennig wert. Die Hauptunterschiede zwischen Real Vintage im Vergleich zu Masters Built liegen in der besseren Abspielbarkeit.

Meister-Builds folgen Ihren Finger besser und benötigen weniger Aufwand, um herauszufinden, was Sie wollen. Meisterwerke sind in dieser Beziehung ein Dichter. Beim Vergleich eines Master-Builts mit einer Mexico-Strat fallen als erstes das nicht optimale Richten von Bund und Satteln auf, einschließlich fehlender Politur und einer verbesserten Anpassung von Saitenposition und Steg in der Ausführung in Mexiko.

Die Tonabnehmer mit den Keramikmagneten fallen zunächst einmal durch ihren lauten, vollen Ton auf und wirken im Gegensatz zu den Alnico Tonabnehmern von Masterbuilds oder Vintage-Gitarren etwas roh. Aus meiner Sicht dreht sich alles um die Pflege - beim Bau, beim Besitz und auf der BÃ?hne.

Die Pflege und nicht einmal das verwendete Rohmaterial, die Güte oder das Zeitalter können uns diese frühere - alles war besser - Illusion einbringen. Es ist die Pflege, die ein gelernter Instrumentenbauer in ein Gerät steckt, und nicht so sehr die Bessere.

Großserien Strats werden unter hohem zeitlichen Druck und mit einem roten Bleistift gefertigt, was der Pflege am Arbeitplatz nicht besonders förderlich ist. Andererseits wird dadurch die Pflege des Eigentümers nicht gefördert. Die gute Sache ist, dass man mit Fender Strats und Teles noch viel besser werden kann. Bevor ich vor einigen Jahren meine eigenen Models herstellte, hatte ich einen guten Lebensunterhalt, indem ich amerikanische Standards auf Custom-Shop-Niveau, mexikanische Fender auf US-Niveau und Squiers auf Fender-Niveau verbesserte.

Ich würde jedoch niemandem einen Meisterbau raten, der nicht so oft mit dem Gitarrenspiel beschäftigt ist, wie ein Taxitransport. Sie nehmen zu viel EM-Störungen auf der Buehne auf, sind nicht so widerstandsfaehig und werden oft mitgenommen. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aus rein spielerischer Sicht ist wohl, wenn man eine Fender Mexico Strat für 250,- Euro erwirbt und sie einem versierten Guitarrenbauer übergibt, der sie mit ein paar Handgriffen und kleinen Teilen für ca. 150,- Euro auf die Qualitätsskala wirft.

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