Gibson Gitarren Verstärker

Gitarrenverstärker Gibson

Gibson Guitar Corporation ist einer der bekanntesten und traditionsreichsten Gitarrenhersteller der Welt. Die Mellow-Sounds der Gibson-Verstärker Wenige wissen es: Gibson war schon lange bevor die ersten Fender- oder Marshall-Verstärker auf den Markt waren. Sie gehörten in den Golden 50ern und 60ern zu den Großen im Verstärkerbereich und produzierten im Laufe der Jahre rund 70 unterschiedliche Röhrenverstärker. Die Verstärker dieses Produzenten sind trotz der großen Popularität der Gibson-Gitarren vor allem in Europa ein Geheimtip geworden.

Es mag vom Gerücht her bekannt sein, dass Größen wie Ry Cooder (GA-20), George Harrison (GA-40) und Jim Hall (GA-50) früher oder später Gibson-Verstärker einsetzten, aber ihre verhältnismäßig breite Streuung in den USA ist hier ziemlich unklar. Die ersten E-Gitarren - Hawaii- oder Lapsteel-Modelle - haben sich in den 1930er Jahren auch als E-Gitarrenverstärker etabliert.

Gibson hat die ersten Standardverstärker in den 30ern produziert. Diese waren einfach aufgebaut, hatten kleine 8 oder 10 Lautsprecher, einen Lautstärkeregler, einen Klangregler und erzeugten eine Ausgangsleistung von fünf bis zehn W aus einer einzelnen Endstufe in A-Schaltung. So beauftragte Gibson Lyon & Healy mit der Produktion der Verstärker - ein Verfahren, das später auch bei der Neufassung der Goldtone-Verstärker angewendet wurde.

Jazzpionier Charlie Christian, der seine Gibson ES-150 als gleichberechtigtes Solo-Instrument mit den Blasinstrumenten nutzte, leitete die weitere Entwicklung des Verstärkerkonzeptes ein. Die Herstellung der Verstärker kam unter diesen Bedingungen völlig zum Stillstand. Es ist mit einem JensenP12R-Alnico-Lautsprecher ausgestattet und hat eine Leistung von 16W. Im Jahr 1947 nahm Gibson die Herstellung wieder auf und führte drei Verstärkermodelle ein, den BR-1, -2 und -3 Diese Verstärker wurden von Barnes & Reinecke aus Chicago hergestellt, Gibson produzierte die Treiber.

Ted McCarty kam 1948 von Würlitzer zu Gibson. Schon 1950 bezog die Gibson Amp Division eine neue Produktionshalle, woraufhin die Fertigungskapazität auf jährlich rund 10000 Verstärker anstieg. Dies hat Gibson und Kotflügel für einen kurzen Zeitraum zu gemeinsamen Marktführern in diesem Bereich gemacht.

Auch die Verstärker, die unter den Marken Gibson, Maestro, Elefant, Pioneer, Epiphone and Calamazoo vertrieben wurden, hatten einiges zu bieten. Für mich war das eine gute Idee. Nach den Gitarrenverstärkern, die in den ersten Jahren entweder wie Massivholzmöbel oder wie mit braunen Ledern bespanntes Gepäck aussehen - der Begriff "Kofferverstärker" wird nie deutlicher als bei einem 52er GA-30 - hat Gibson von den 50er Jahren bis in die frühen 60er Jahre die nach ihren typischen Saiten genannten Zwei-Ton- und Tweed-Verstärker auf den Markt gebracht.

Es handelte sich um einfache und stabile Verstärker mit handgedrahteten Class-A-Schaltungen, die aus zwei 6V6-Endröhren etwa 8 bis 16 W erzeugten und extrem heiß und kompakt wirkten. Jeder, der heute einen solchen Verstärker spielt, verblüfft in der Tat über das niedrige Eigengewicht und dann über die verblüffende Leichtheit, mit der man bei erträglicher Lautstärke reichhaltige Töne von rauchig-weicher, cremig-komprimierender bis beinahe brutaler Verstärkerverzerrung erringen kann.

All dies lässt sich sehr unmittelbar mit der Spielweise und dem Lautstärkepotentiometer der Konzertgitarre steuern - besonders der Zauberbereich, in dem ein "noch nicht verzerrtes" Arpeggio zu einem "nicht mehr sauberen" Akkord wird. Gibson, der damals auch recht nutzbare Gitarren herstellte, hat aber auch kräftigere Verstärker eingebaut. Der GA-83S zum Beispiel war ein 35 W Stereo-Gitarrenverstärker mit einem 12 und vier 8 Lautsprechern, die in unterschiedliche Richtung strahlten.

Diese Typenbezeichnungen stimmen nicht mit den Leistungen der Verstärker überein. Beispielsweise das berühmte "Les Paul Model" GA-40, das die oben beschriebene Klangcharakteristik (mit einem blauem Jensen P12P-Lautsprecher in einem für einen 15? Lautsprecher ausgelegten Gehäuse) nahezu vollständig abdeckt, führt nicht etwa 40, sondern 16 W auf die Platinen. Dennoch sollte man die heutige Norm, nach der ein "echter" Gitarrenverstärker erst bei 40 W beginnt, mit Zuversicht in Zweifel ziehen.

Durch den plötzlichen Einsatz von kleineren Verstärkern in kraftvollen Besetzungen sollen bereits die größten gruppendynamischen Vorgänge in Bezug auf Fahrdynamik und Interaktion ausgelöst worden sein.... Selbst die von Gibson zunächst exklusiv eingesetzten Jensen-Alnico Lautsprecher sind nicht gerade muskelbeladen. Die etwas nachlässige Vorgehensweise, Verstärker mit " unterbelasteten " Boxen auszurüsten, lässt sich aus heutigen Gesichtspunkten einfach damit erklären, dass nach Angaben des Herstellers zu diesem Zeitpunkt natürlich unbedingt zu vermeiden ist, dass verzerrte und lautstarke Frequenzen auftreten!

Gibson-Verstärker klingen extrem leise und (zu) sauber. Betrachtet man den unterschiedlichen Kundenkreis beider Unternehmen, kann man beide Parteien verstehen. Mit der Tele- und Straßencaster fertigte er Gitarren für Country und Rock'n' Roll Gitarristen. Mit den Modellen L-5, ES-335 und Les Paul hat sich Gibson an Jazzmusikern orientiert - und die dazugehörigen Verstärker geliefert, die sanfter und weicher wirkten.

Die Gibson-Verstärker waren in den mittleren 60ern aus der Mode gekommen. Auch die Gibsons wurden zu Beginn der sechziger Jahre mit Hall bestückt und klangen in einer nicht uncharmanten, aber subtileren, beinahe hifiähnlichen Regie, mit der vielleicht eine surf- oder länderorientierte Kundschaft zunehmend adressiert werden sollte und mit der sich die Firma auseinandersetzen sollte.

Das Experimentieren mit der Transistortechnologie endete wie bei einigen anderen namhaften Produzenten in einem Desaster und führte schließlich zur Aufgabe der Fertigung bei Gibson. Die Gitarren waren jetzt viel bedeutender. Mit dem Synthesizer-Hersteller Moog wurden verhältnismäßig große Verstärker mit Electro-Voice Lautsprechern entwickelt, die bei Jazzmusikern als "over polytones" besonders populär waren.

Der auch mit den Transistoren arbeitende Gibson-Goldtone-Verstärker aus den 90ern stand in dieser Überlieferung, blieb aber ohne große Resonanzen - bis geniale Kopfhörer von Englands renommierter Bassverstärker-Manufaktur Trace Elliot eine Anregung hatte. Die Firma Trace Elliot besitzt eine große Produktions- und Lagerkapazität in der kleinen Stadt Maldon, etwas mehr als eine Stunde Fahrt von London aus.

Außer den wohlbekannten Bass- und Akustikgitarrenverstärkern gab es auch nichts, was Sie nicht mehr produziert haben. Trace Elliot war mit eigenen Geräten in fast allen Nischen der Audio- und Instrumentenverstärkung präsent, was dem Unternehmen nicht viel nutzte und zum Zusammenbruch und zur Abtrennung von Kaman geführt hat. Bereits in den 1930er Jahren wurde bei Gibson ausgelagert - und das sollte nun wiederholt werden.

1998 hat Colin Davies, einer der damals geschäftsführenden Direktoren von Trace Elliot, vorgeschlagen, dass Gibson-Chef Henry Juskiewiczs Gibson Gitarrenverstärker baut. Nicht ungewöhnlich - aber Sie sollten wissen, dass Gibson Trace Elliot im selben Jahr gekauft hat und ein legitimes lnteresse daran hatte, die Produktionskapazität seiner neuen Tochtergesellschaft in England zu nutzen. Bereits seit einigen Jahren hatte Trace Elliot die kleine Combo auf Basis eines Gibson-Gibsonette-Verstärkers von 1949 gebaut, mit ziemlich gemischtem Publikumserfolg.

Es klang wirklich gut und war recht günstig, aber die Gitarrenspieler wollten keinen Gitarrenverstärker von einer "Bassfirma" haben. Also nahm Colin Davies die Trace Elliot Velocette und machte sie wieder zu einer Gibson Geben. Das heißt: "Er liess das Gehäuse in der Farbe des Gibson in braunem Leder montieren, das Gibson-Logo aus einer Werbung einscannen (!), neu anfertigen und auf den Verstärker aufschrauben.

Nun nur noch die Lautsprecherabdeckungen vergoldet - und der Gibson GA-15 war da! Die neue, ältere Gibson/Trace/Gibson-Combo wurde von den USA-Beauftragten so gut angenommen, dass Gibson später darauf beharrte, dass die noch unbeabsichtigt auf dem Prototypen befindliche englische Fahne bei der Serienfertigung auf dem Rücken belassen werden sollte. Diese Verstärker werden in Amerika und Japan trotz des gestiegenen Preisniveaus sehr gut verkauft.

Die Gibson-Nachbildung eines Trace Elliot Verstärkers, die eine Nachbildung eines Gibson Verstärkers war, brachte dem englischen Produzenten und seiner amerikanischen Muttergesellschaft ein spannendes Miteinander. In den USA stellte Gibson Trace Elliot neue, verbesserte Vertriebskanäle zur Verfügung, Trace Elliot hatte Erfolgsserien in Gebieten, in denen Gibson noch keine eigenen Verstärker - Bass und Gitarre - hergestellt hatte, sowie zusätzliche Produktionskapazität für andere gibson Produkte.

Daß diese schließlich nicht richtig eingesetzt wurden und Gibson die glorreiche TraceElliot-Fabrik im vergangenen Jahr geschlossen hat, ist eine andere Geschichte. Die Gibson-Verstärker, die heute fester Bestandteil des Gibson-Sortiments sind, wurden deshalb nach Élgin in den USA verlagert. Gibson Goldtone Combos aus den 90er Jahren sind absolut ehrlich, Tünchen ist für sie ein fremdes Wort.

Wenn Sie sicher sein wollen, dass der Sound der verbundenen Gitarren originalgetreu reproduziert wird, sind diese Verstärker die richtige Wahl. Das Paradedisziplin der 1-kanaligen Goldtone-Kombinationen ist: Verstärkerlautstärke komplett nach oben, alles andere nimmt die Anschlagstärke und die Lautstärkeregelung der Guitarre ein. Alle Regler der Einkanal-Kombinationen befinden sich auf der unteren Seite, ein Feature der alten Gibson Vintage-Verstärker (nicht nur).

Und so können kraftvolle 15 W ertönen! Das GA-15RV mit eingebautem Reverb verfügt außerdem über einen zweiten (Lo) Eingang zur Verbindung des Gitarrensignales mit einem zweiten Verstärker, einen Reverb-Regler, einen Fußschalteranschluss (Reverb on/off) und einen Pentode/Triodenschalter, der die Leistung der Ausgangsstufe von 15W auf etwa 6W abbaut.

Die eingebaute Accutronics-Halle erweitert die Leistung dieses Verstärkers, wenn auch in der kleinen Version mit drei Spiralen, um einen räumlich homogen und warmen Nachklang. Das GA-30RVS Stereo Combo mit seinen 2 15 W bietet eine Leistung, die auf Clubbühnen gut zu hören ist. Mit dem optionalen Serien- oder Parallelbetrieb können beliebige Auswirkungen betrieben werden, Betriebsgeräte wie z. B. Wahl-Wah oder Verzerrung haben im Loop-In-Pfad natürlich nichts zu suchen. 2.

Die Verstärker sind auch mit Master-Lautstärkereglern ausgestattet, um die Verzerrungsintensität ungeachtet der Lautstärke zu regeln. Die zweite Röhre ist ein Experte für Overdriven Sound, dessen Natur durch die wirkungsvollen Kontrollmöglichkeiten beeinflusst werden kann: dicke, cremefarbene Klänge sind ebenso realisierbar wie agressive Rocksounds und auch Metal-Riffs. Bei 240 W Lautsprechern wird eine Mischung aus 2×10 Lautsprechern und 2×12 Lautsprechern angeboten, die in der obersten Reihe hinten offen und unten geschlossen sind.

Das GA-60RV bietet volle 60 W Ausgangsleistung, die über 2×12 Lautsprecher, auch Celestion Vintage Lautsprecher, wiedergegeben wird. Spezielle Transformatoren und Leistungstransformatoren sowie weitere hochwertige Komponenten garantieren eine hervorragende Leistungsfähigkeit und einen sehr niedrigen Geräuschpegel für diesen Verstärker. Das Goldtone Programm ist so umfassend, dass sein Sound und die Basics der einzelnen Schaltkreise immer mit dem ehemaligen Gibsonette Verstärker verwandt werden können.

Dies mag gerade das Passende sein, um den anhaltenden Erfolg dieser Reihe zu einer Zeit sicherzustellen, in der der Respekt vor den Gibson-Verstärkern erheblich zunahm. Nahezu alle Gibson Röhrenverstärker sind einen Test wert, wenn man sie trifft.

Auch wenn ich gerne mit Digital-Effekt-Geräten experimentiere und nicht ausschliesslich einen puristisch anmutenden Vintage-Sound benutze, belasse ich jetzt meinen 64 Stück starken Bassman zu Haus und verpacke dafür zwei kleine Gibson.... und ich erinnere mich sehr zögerlich (!) an die Zeit meines 2×50W-Racksystems.

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