Lag Gitarren

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In einer E-Gitarre ist der Werkstoff Holz der wichtigste Bestandteil. Doch nur gut eingelagertes und trockenes Schnittholz ist die Grundlage für feine Musikinstrumente. Michel: â??Wir kauften das Brennholz, das afrikanische Mahagoniholz fÃ?r die Körper und den kanadischen Ahornholz fÃ?r den Hals, beinahe immer in ganzen StÃ?cken, wir sahen es in kleine StÃ?cke, dann lieÃ?en wir sie ein paar Tage in der Werkstatt ausruhen, und erst dann werden sie auf die gewÃ?nschte GröÃ?e zugerichtet.

Anschließend verlassen wir das Waldstück so lange wie möglich, aber wenigstens ein Jahr. Hier haben wir sehr heisse und ausgetrocknete Sommermonate, deshalb wird oft mit offenen Toren gearbeitet, damit das Material noch besser austrocknet. ZunÃ? chst hat es einen Feuchtegehalt von 15%, nach einem Jahr nur 11%, dann geht s fÃ?r einen weiteren Zeitraum von einem Jahr in einen Trocknungsraum, der die Feuchte wieder auf 6% senkt, und dann wieder in die Werkstatt, damit sich das Brennholz stabilisiert.

Wir ließen die Nacken noch etwas ruhiger werden, also acht wochenlang. Zwischen den einzelnen Schritten erlauben wir ihnen eine weitere Pause, damit sie sich hinsetzen können. Auch die Chinesen haben diese Verstärker, aber sie verwenden nicht das teure Metall, sondern Palisander. Diese Besonderheit wird auch in der Herstellung in China eingesetzt, auch hier mit Palisanderstreifen.

Selbst eine kleine Fertigung wie in Südfrankreich kommt nicht mehr ohne eine CNC-Fräsmaschine aus, die viele Produktionsschritte erledigt und so für höchste Genauigkeit bürgt. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, kann jeder einzelne in der Werkstatt jeden Schritt durchführen und ein Gerät nahezu eigenständig inszenieren. Michel's rechte Seite ist Michel's rechte Seite.

Außerdem ist er für die Einlagerung des Holzes zuständig, beaufsichtigt die Herstellung, kann bei jedem Schritt helfen und nimmt auch die Qualitätssicherung wahr, wenn Michel wieder in China ist. Die Geräte müssen zwischen den Einzelschichten liegen, damit die Lackierung ausreichend aushärtet. Nachdem die Geräte nach der letzten Lackschicht kurz auf ca. 45°C erhitzt wurden, bleiben sie noch zehn Tage in der Werkstatt, bevor der Fachmann Eric mit dem abschließenden Abschleifen und Nachpolieren beginnt.

Bei der Endabnahme ist Madame Michaela die einzige Autorität, die alle Geräte und Einzelheiten mit Tages- und Kunstlicht durchleuchtet. Die einzelnen Musikinstrumente werden ausgespielt und geprüft, bevor sie nach der letzten Kontrolle durch Michel oder Guilaume noch eine weitere Wochen in der Werkstätte ausruhen.

Der seit dem 31. August 2006 geltende R.O.H.S.-Standard hat auch bei den Gitarrenbauern nicht aufgehört. Von Beginn an hat Michel gute Kontakte zu seinen Vorlieferanten. Er hat Seymour Duncan bereits 1981 bei einem Messebesuch in Frankfurt getroffen, als er freundlicherweise nach zehn Tonabnehmern fragte und Seymour antwortete: â??Sie sind doch ein Gitarrenbauer?

Michel ist auch mit Rob Turner von EMG und Larry DiMarzio gut angefreundet und mit ihnen zusammen: In jüngster Zeit wurde die Kooperation natürlich verstärkt, da auch die chinesische Instrumentierung exklusiv mit Tonabnehmern aus den USA ausgestattet ist, was für alle auf einmal sehr interessant ist.

Dies ist hilfreich, wenn Sie spezielle Wünsche bei der Bestellung für die französische Werkstatt haben. Die Reportage wurde in der Gitarre&Bass 12/06 veröffentlicht.