Renaissance Querflöte

Flöte aus der Renaissance

Renaissanceflöte Consort / Renaissanceflötenconsort. Die Querflöte, heute bekannt als Renaissance-Flöte, wurde in der Renaissance wieder gefunden. Griffweise Renaissance, gebeizter Ahorn und mit Leinöl behandelt, im stabilen Gehäuse.

Flötenentwicklung in der Renaissance

Der Zeitraum von 1450 bis etwa 1600 wird in der Geschichte der musikwissenschaftlichen Forschung als Renaissance bezeichnet: Anfang des sechzehnten Jahrhundert gelangte die Drucktechnik nach und nach in den Musikbereich. Aus diesem Grund sind wir die ersten Lehrbücher für diverse Musikinstrumente (z.B. Sebastian Virdung) schuldig: Musikalisch bekleidet, Basel 1511; Martin Agricola: Musikalische Instrumentalisierung zweifellos, Wittenberg 1528).

Die Buchdruckerei hat auch dazu geführt, dass der Musikgenuss immer mehr zu einem beliebten Freizeitbeschäftigung wurde. Einen großen Einfluß auf die musikwissenschaftliche Arbeit hatte auch die Reform von Martin Luther, die die evangelische Kirchmusik etablierte. Auf dem Gebiet des Instrumentbaus wurden neue Verfahren angewandt und Abstimmungsprobleme nach und nach beigelegt.

Der Aufbau von Instrumentfamilien, die mit denen menschlicher Vokalregister zu vergleichen sind, hat zur Verbreitung der Instrumentenmusik als Substitut für die Gesangsmusik beigetragen. Mit der " Querflöte " entfernte sie sich allmählich von den schrillen Folksaiten. In einem Stück wurden die Renaissance-Querflöten mit einer zylindrischen Holzbohrung (Obstbäume, Ahorn oder Buchsbaum) erbaut. Den Entwicklungsstand des Instruments hat Michael Praetorius 1619 im zweiten Jahrgang des " Syntagma Musicum " festgehalten, ebenso Père Marin Mersenne in Philharmonie universell, wo er die Querflöte " allesand " genannt hat.

Anfang des sechzehnten Jahrhundert entstand in Frankreich eine wohlhabende Bourgeoisie, durch die sich die profane Gesangsmusik mit instrumentaler Begleitung in Gestalt des Chansen entwickelte. In den Räumen, in denen in der Renaissance Musik gespielt wurde, mit Holzfußböden, Steinmauern und kleinen Polster- oder Stoffflächen, bot sich ein guter Resonanzkörper, wie wir ihn heute noch vor allem in Kirchlein vorfinden.

Heute waren für unsere Zuhörer ruhige Klanginstrumente jener Zeit so auch beim Tanzen oder im Rahmen des Konzertes noch gut zu hören.

Tranversflöten (Querflöten) - anmutig und wollig zum Anhören

Flöte - ist sie nicht meist aus Metal? Der Bau der heutigen Querflöte erfolgte 1832 durch Theobald Böhm ("Böhmflöte"). Bisher wurden Traversflöten aus dem Werkstoff Restholz (oder in anderen Kulturen aus Bambusstäben, Schilf oder dergleichen) hergestellt. Da der Neubau jedoch das "Funktionsprinzip" des Gerätes nicht verändert hat, wurde die Klassifizierung der Holzblasinstrumente auch ohne Späne erhalten.

Zur Blaslochflöte zählt die Querflöte (oder Querflöte, wie das Holzinstrument oft im Unterschied zur Böhmflöte bezeichnet wird): In der Regel liegt an einem Ende des Instrumentes das Maulloch, dessen Hinterkante (aus Spielersicht) als scharfkantige Blaskante ausgebildet ist. Das Gerät gestaltet und leitet den Luftstrom ohne Kernspalte so, dass er die Blaskante bestmöglich erreicht und den Klang auslöst.

Der älteste Beweis für die Anwendung von Quernuten stammt aus dem neunten Jh. v. Chr. aus China. Wie bei vielen anderen Blasinstrumenten wurde in der Renaissance eine "Familie" aus unterschiedlichen Gesangsregistern gebildet, auch wenn diese aus rein technischer Sicht (im Gegensatz zu Blockflöten) auf weniger und kleine Glieder beschränkt war - eine Querflöte im Bassregister erfordert vom Gitarristen sehr starke Armmuskeln, noch grössere Blasinstrumente waren kaum beherrschbar.

Prätorius schildert in seiner Organographie (1619) einen "gantz Stimmwerck" von 3 Quernuten in Höhen, Alt und Tenor. Aus der Tatsache, dass in der Renaissance die Querflöte auf Französisch "flûte allemande", auf Englisch "german flute" und auf Italienisch "flauto d'Alamagna" hieß, kann man wohl schlussfolgern, dass dieses Musikinstrument in Deutschland recht populär gewesen sein muss.

Das Bohrloch war zunächst zylinderförmig oder leicht invers kegelförmig (d.h. der Querschnitt nahm gegen Ende leicht ab). Jh. führte zu einer konischeren Bohrungen und der Anwendung einer Lasche am unteren Daumenloch. Anfang des neunzehnten Weltkrieges gab es mehrere verschiedene Pattensysteme, aber das Gerät war noch aus recyceltem Material und hatte eine konische Aussparung.

Weil trotz all dieser Feinheiten Probleme mit der Betonung, dem Ansprechen und der Komplexität einiger Fingersätze nicht gelöst werden konnten, hat Theobald Böhm das Gerät von Grund weg überarbeitet: Er hat es aus silbernem Material gebaut, die "Bohrung" war zylinderförmig, und es gab keine Fingerschlitze mehr, nur Tasten; so musste bei der Platzierung und Herstellung der Bohrlöcher nicht die Grösse und das Längenmaß der Fingerstiche der Spieler berücksichtigt werden.

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