Taktstock
Schlagstockmw-headline" id="Form_und_Material">Form und Material[Bearbeiten | < quelltext bearbeiten]
Der Taktstock ist ein Taktstock, mit dessen Hilfe der Leiter einem spielenden Orchester den Schlag signalisiert, die Taktstockeinsätze gibt und Akzente und Musikbewegungen aufzeigt. Der Schlagstock ist ca. 20-45 cm lang, der Außendurchmesser 2-4 mm. Als spitzes Ende des Stabes werden unterschiedliche Werkstoffe wie z. B. Hölzer, Elfenbein oder das sehr helle und extrem belastbare Glasfasergewebe eingesetzt; der Stiel ist meist aus Kork und kann in verschiedenen Varianten (Rolle, Perle, Konus, ....) ausgeführt werden.
Teilweise gibt es auch Schlagstöcke ohne weitere Griffverdickung, hier wurde das Schlagstockholz beim Schleifen nur etwas stärker gelassen. Bei speziellen Anwendungen (z.B. sehr dunkle Orchestergruben ) kann der Schlagstock mit einem Leuchtmaterial ausgestattet werden, das den Händen und Zeichen einer Uhr ähnelt. Es gibt auch Schlagstöcke mit einer Lichtquelle (meist eine LED) an der Düse und der Steuerung des Netzteils.
Zusätzlich zur traditionellen Weißfärbung werden bei Schlagstöcken auch signalisierte Farben (rot oder grün) eingesetzt. Der Abstand zwischen dem Ellenbogen und der Basis des Mittelfingers der Hand oder Handfläche des Leiters bestimmt die "ideale" Stablänge (ohne Griff), aber auch die persönlichen Präferenzen und die Grösse und Proportion des Leiters sind ausschlaggebend.
Generell werden kürzere Schlagstöcke empfohlen. Weil der Taktstock für den Leiter eine ähnliche Funktion hat wie das Musikinstrument für den Spieler, gilt er als ein sehr individuelles Werkzeug, das oft nach den Vorgaben des Eigentümers hergestellt und mit dem Eigentumszeichen versehen wird. Bei einer Motettaufführung 1687 verletzt Jean-Baptiste Lully, Hoffnungsmusiker des "Sonnenkönigs", seinen Fuss mit dem Schlagstock so stark, dass er einige Wochen später an Gangrän erkrankte.
Der Staffelstab in seiner jetzigen Gestalt entstand im neunzehnten Jh. während der Romantischen Zeit, als die Pflichten eines Leiters auf immer größere Orchestern und Chören ausgedehnt wurden. So wurde der Stab in Wien 1812 zum ersten Mal vom Leiter Ignaz Franz von Mosel mitbenutzt. Oftmals waren die Abstände zwischen einigen Musikern und dem Leiter so groß, dass ein Gerät benötigt wurde, das die Bewegungsabläufe des Leiters "vergrößert" und "verdeutlicht".
Ein Leiter ist somit in der Regel mit dem Taktstock in der Position, kleine Bewegungsabläufe über eine große Entfernung wahrnehmbar zu machen. Der Einsatz durch Leiter in der Staatsoper ist aufgrund der ungünstigen Beleuchtungsverhältnisse im Orchestergraben[2] auch nahezu immer erforderlich, da der nahezu ausschließlich schwarzgestrichene Leiter schwer zu erkennen ist und der leuchtende Taktstock ein guter Anhaltspunkt für die Mitspieler ist.
Der Taktstock ist für den Leiter über seine eigentliche Aufgabe hinaus zu einem Sinnbild geworden. Ein Notensystem zwischen 90 und 130 cm, die so genannten Küs, werden auch vom Trommelmajor für die Leitung verwendet. In den Jahren 1924 bis 1930 wurde die Zeitschrift Fult und Taktstock[3] in der Universal Edition Wien herausgegeben. Die Indiana University Press, Bloomington/Indianapolis 1991, ISBN 0-253-34321-6, S. 44-45 und 49-51 St. Hohenspringen Eckhard Roelcke: Der Taktstock: Leiter innen und Leiter sprechen über ihr Int.