E auf Gitarre

Auch die großen Gitarren-Ikonen wie z. B. Slash, Clapton oder Slash nähern sich dem Ende. Der Absatz von E-Gitarren in den USA ist in den vergangenen zehn Jahren von 1,5 Mio. auf derzeit rund eine Mio. Stück pro Jahr gesunken. Namhafte Gitarrenbauer wie Gibson sind im Minus. Mittlerweile haben sich auch die großen Tageszeitungen in Deutschland auf den Weg gemacht, Gitarren-Slicker zu werden.

Vom " trägen Ende der E-Gitarre " berichtet das Händelsblatt, der Süden Deutschlands wundert sich, ob die "E-Gitarre fertig ist" und der Spiegelbild betrachtet den Jazzmusiker gar als die allerletzte Erlösung der E-Gitarre. Dahinter steht die Absicht, Gibson von einer Gitarren-Marke in die Unterhaltungselektronik zu verlagern. "Würden wir die Rate nur um 10 Prozentpunkte reduzieren, könnte sich das Gesamtvolumen der MI-Industrie verdoppeln", sagt Fender-CEO Andy Mooney zuversichtlich voraus.

Mooney will nichts über das Ende der E-Gitarre wissen - er sagte Quartz, dass die Berichte über den Untergang der Gitarre überzogen seien und dass der Hang nur zu akustischen Instrumenten bestehe. Im Jahr 2010 wurden in den USA erstmals mehr akustische als elektrische Gitarren angeboten und der Ukulelele-Verkauf boomt, wie Mooney hervorhebt.

Die Gitarre ist auch in Deutschland nach wie vor das populärste Musikinstrument der Deutschen: 15,9 Prozentpunkte aller Musikanten sind Gitarrenspieler. Entgegen aller Behauptung spielt das Idol von heute auch Gitarre - aber Akustikgitarre. Mit Taylor und Ed Sheeran ist Taylor Swifts CEO für den bedeutendsten aktuellen Guitarristen verantwortlich und stellt regelmässig neue Bestmarken in den Charts auf.

Wird die E-Gitarre aussterben?

Ohne E-Gitarre ein Star? Beginnt damit das Verschwinden der E-Gitarre aus der Werbemusik? Bei den Single-Charts läuft Elektronik und Popsongs auf und ab. Obwohl einige der ehemaligen Gitarristen ihre Hände noch über die Fäden ziehen ließen, ist es schwer, an neues Blut zu glauben.

Bei den Musikern wie Josh Home von den Queens of the Stone Age, Jack White von den White Stripes oder Dan Auerbach von den Black Keys gibt es immer noch sehr gute und erfahrene Guitarristen, aber sie verhalten sich in ihrer Eigeninszenierung zurückhaltend und bevorzugen es, die Melodie auszusprechen. Udo Dahmen, Intendant der Mannheimer Volkshochschule Baden-Württemberg, sagt, dass Gitarrenhelden wie damals heute nicht mehr erdenkbar sind.

"Der Wunsch der damaligen Generationen waren die Gitarrenhelden der Siebziger. Die junge Leute von heute passen nicht mehr dazu, sie wollen ihre eigene Lieblingsmusik. "Mit der E-Gitarre wird ein anderes Lebensverständnis transportiert. "Für mich geht es bei der populären Kunst heute weniger um das, was der Mensch tun kann", so Dr. Thomas Zimmermann.

Doch auch in der Popmusik steht die Band selbst und nicht so sehr der Einzelgitarrist im Mittelpunkt. "Die E-Gitarre ist in der Vielfalt der Musikrichtungen etwas verloren gegangen. "Viele Jugendliche bewarben sich noch immer bei der Mannheimer Volkshochschule, um Gitarre zu spielen. "Aber auch die individuelle musikalische Gestaltung wird immer besser, auch weil es schlichtweg viele unterschiedliche Ausprägungen gibt.

"Dass die E-Gitarre in der populären Welt stirbt, ist für ihn kein Thema. "Die Gitarre selbst ändert ihre Bedeutung. "Roland Kalus, Bechtolsheimer Guitarrist und Träger des Kulturerbes, betrachtet die Dinge etwas anders. "Rocksongs als handgefertigte Stücke verschwinden - jedenfalls aus dem Mainstream", sagt er.

"Heute ist die Kunst mehr ein Erzeugnis als etwas von Hand gemachtes. "Ich seh's heute kaum noch", sagt Kalus. Gitarrenhelden gibt es auch nicht mehr, E-Gitarrensoli werden im Rundfunk ausblendet. Für den normalen Gebrauch ist die Gitarre nicht mehr gut genug, sagt der Musiker. "Aber auch die E-Gitarre würde er nicht ganz aufgeben", sagt Kalus.

"Das ist eine Wellenbewegung, und die Elektronik wird eines Tages zurückkommen. Beim Schwermetall zum Beispiel kann man auf eine E-Gitarre nicht verzichten. "Aber die E-Gitarre schwindet im Radio."