Aktive Tonabnehmer ohne Batterie

Tonabnehmer ohne Batterie

Kirk Hammett schwören auf den Klang ihrer aktiven EMG-Pickups. E-Gitarre Wie aktive Tonabnehmer gebaut werden und wie sie funktionieren. D. h. mit Batterie, was mich ziemlich abgeschreckt hat.

Active Pickups: Rätsel, Secrets & Tatsachen

Der Werdegang der aktuellen Pickups.... naja, die Sprache kommt von einer Anzeige für ein anderes Erzeugnis. aber ähnlich blutig wie diese Anzeige ist viel, was so an Gerüchten, Geheimnissen und Ansichten zu aktivem PU herumschwirrt. Deshalb habe ich mir überlegt, ich schreibe ein wenig was davon. in diesem Beitrag werde ich kurz beschreiben, wie PU und besonders aktive PU funktionieren, ihre Vor- und Nachteile aufzählen, und dann mit einigen Gerüchten über aktive PU und dann besonders die von EMG aufräumen.

EMG, weil sie wie der Sinnbild für aktive PURs sind und ich sie selbst verwende und deshalb entsprechende Erfahrung damit habe. Was ist also das Mysteriöse an diesen mit so vielen Geheimnissen verknüpften Aktiv-PURs? in einer PUR gibt es drei Bausteine, die ineinandergreifen. in verschiedenen Werkstoffen und Bauformen in einem PUR-, Alnico- oder Keramik-Magneten, U-förmig, Schallmagnete, mit oder ohne Polstücke, dazu eine Wicklung aus einem leitfähigen Material, meistens Cu-Draht (Achtung: hier verwende ich nur die Zahl "Spule". bei Humbucker gibt es natürlich zwei Spulen).

die magnetfeldänderungen wirken nun etwas in der leitspule, die elektroden darin werden quasi hin- und hergeschoben. und bewegende elektroden = stromdurchflossen. dieser stromdurchflossene stromdurchgang wird dann durch die poti, durch die gitarrenbuchse und das guitarrenkabel in den verstärker geführt. und der verstärker macht dann das ganze hörbar. sehr einfach erzählt.

alle elektromagnetische PURs arbeiten nach diesem Grundsatz, sowohl Single-Coils als auch HUMBUKER (ich will hier nicht näher auf die Differenzen eingehen) sowie Passiv- und Aktiv-PUs. Was ist der große Vorteil?

Einerseits, wenn das magnetische Feld zu groß ist und die PU zu nah an den Strings sind, die die Schwingungen der Strings beeinträchtigen. Die Strings werden durch das magnetische Feld in ihrer Vibration gehindert, was natürlich alles andere als gut für den Sound ist, andererseits fungiert die Coil als Antennen für alle möglichen Elektrofelder und fängt Störstrahlung ein, die dann als Brummton spürbar wird.

zur Eliminierung dieser beiden Probleme, oder um sie wenigstens zu schwächen, geht man hier nun mit aktivem PU und nutzt ein weniger ausgeprägtes magnetisches Feld und weniger Windungen mit der Wicklung. Dies führt jedoch zu einem Fehler, die Leistung (die generierte Spannung) der PU wird zu gering. Um wieder auf einen vernünftigen Ausgangspegel zu kommen, benötigt man einen kleinen Verstärker, der das Nutzsignal gleichmäßig wieder verstärkt. und so sind wir auch gleich bei den ersten Rauschen....

aktive PUs: der Vorverstärker in aktive PURs wird NICHT verwendet, um das Eingangssignal auf einen außergewöhnlich hohen Pegel anzuheben aktive PURs haben NICHT zwangsläufig viel Ausgang oder mehr als passiv aktive PURs - es gibt sicherlich aktive PURs, die viel Ausgang haben, z.B. die Seymour Duncan Blackouts.

aber das ist ein individuelles Merkmal eines jeden Models und hängt nicht davon ab, ob es sich um eine aktive oder passiv arbeitende PUR-Karte handelt es gibt einige passiv arbeitende PURs, die wesentlich mehr Leistung haben als einige aktiv arbeitende, der einzige Vorteil besteht darin, wie diese mehr Leistung erlangt wird.

Die Vor- und Nachteile von zwei der Vorzüge aktiver PU werden hier behandelt (weniger Störungen durch Magnetfelder auf den Strings und noch weniger empfindlich gegenüber Störstrahlung), so kommen wir zum dritten und für mich persönlich bedeutendsten Vorzug aktiver PU gegenüber passiver. Ein Elektroverstärker zwischen einer Spannungsquelle (hier das PU) und einem Endverbraucher (hier: PU-Kabel, Potentiometer, Guitarrenkabel, Verstärker) fungiert simultan als Impedanz-Konverter, d.

h. der Stromwiderstand wird eingestellt. dies hat den Vorzug, dass aktive PU' s mit wesentlich niedrigerem Außenwiderstand (auch niedrigerer Widerstandswert genannt) als passiv (hoher Widerstand) arbeiten können. Und das hat für mich einen großen Vorteil: Der Klang der PU' s wird NICHT durch elektronische Komponenten zwischen dem PU und dem Verstärker beeinflusst, d.h. die Kabel in der Konzertgitarre, dem Pott und vor allem dem Gittarrenkabel und eventuell dem Kabel.

bei Passiv-PEs haben alle diese Bauteile eine dämpfende Wirkung auf das Eingangssignal. z.B. gibt es einen hörbaren Effekt, wenn Sie ein 2m oder 10m langes Anschlusskabel verwenden, oder wenn Sie 3 Effektgeräte dazwischen schalten auch die Lautstärkepotentiometer beeinflussen nicht nur die Lautstärke, sondern dämpfen das Eingangssignal auch ein wenig, so dass sie auch als Ton-Poti eine minimale Wirkung haben.

Dies geschieht nicht bei aktivem PU, es spielt keine Rolle, wie lang das Seil ist, ob Sie noch Effektgeräte dazwischen haben oder nicht, ob Sie das Lautstärke-Poti zurückdrehen.

Der Verstärker in der PU benötigt Energie in der Regel in Form einer Batterie, in der Regel eine 9 V-Blockbatterie.

sondern auch bei anderen Modellen wird die Batterie in der Regel im Elektronikfach aufbewahrt. Ein Austausch ist dann damit verknüpft, dass man das Gehäuse abschrauben muss. Bei Modellen, bei denen die Elektronik von vorn montiert ist (Fender und Kopie), ist das natürlich etwas komplizierter, da man die Zwischenablage verschrauben muss.

EMG sagt, dass das Dilemma nicht so groß ist die Batterielebensdauer beträgt etwa 3000 Std. pro Akku, bei zwei Batterien sind es 1500 Std. Das sind etwa 2 Monaten Dauereinsatz.

und dann sind 1500 Std. recht lang. und wenn die Batterie entladen ist, klingt aktive PU' wie passiv? nein, wenn die Batterie entladen ist, funktioniert so gut wie nichts mehr.

Wenn die Batterie nachlässt, hört man, dass die PU' s von alleine zerkratzen und sich verziehen. ein weiterer ungünstiger Punkt ist die mangelnde Möglichkeit, den Klang durch Eigenbau zu verändern. Bei Passiv-PU' kann man z.B. die Resonanzfrequenz durch zuschaltbare Kondensator- und Widerstände verändern, den Resonanzanstieg beeinflußen etc.

außer Bryan May, der etwa 47 Taster und Potentiometer an seinen Gitaren hat. Auch phasenverschobene Schaltkreise mit aktiver PU sind nicht so einfach zu realisieren, aber auch dies wird wahrscheinlich nicht von vielen Guitarristen gemacht. so werden die Funktion und die Vor- und Nachteile von aktiver PU abgedeckt.

Dann werde ich auf einige sehr weit verbreitetes "Gerücht" über aktive PURs zu sprechen kommen, vor allem über die aktive EMG und damit meine ein wenig aufräumen. aktive PURs hören sich anders / besser an als passives PUs:nein. Jede einzelne PUR hat ihre eigenen Klangeigenschaften, so dass es viele verschiedene PURs gibt aber die Klangeigenschaften hängen vom Gesamtkonzept ab, und nicht davon, ob es sich um eine aktive oder eine passiv arbeitende PUR oder eine Seymour Duncan Blackout ist.

Und was besser klingen mag, wird ohnehin immer von den eigenen Gehörgängen entschieden. Aktive PURs haben wesentlich mehr Leistung als passive:nein, nicht grundsätzlich. Wie bereits oben erwähnt, bringt der integrierte Vorverstärker das Nutzsignal auf einen nutzbaren Pegel, nicht um einen verrückten Ausgang zu generieren. Sicherlich gibt es unter den passiven PURs, z.B. wieder den Seymour Duncan Blackout. aber das trifft nicht auf alle aktive PURs zu.

Es gibt einige, auch passivere PU, die mehr Leistung haben als EMG. Aktive PU sind eigens für Metall hergestellt: nein, aktive PU sind für alle, die diese Vorzüge schätzen.

sicherlich sind einige aktive Models wie der EMG Hubschrauber oder der SD Blackout vor allem bei Metal-Gitarristen bekannt geworden. aber das heißt nicht, dass man mit einigen Models nicht auch andere Musikstile abspielen kann. Zwei sehr prominente EMG User sind beispielsweise David Gilmour und Mark Knopfler.

EMG' sind großartig für einen Metalsound, keine Frage. Viele namhafte Metalgitarristen machen sie nicht ohne Grund. Aber natürlich gibt es auch viele andere PU' s, vor allem von Seymour Duncan oder DiMarzio, die sich für Metalsounds eignen. Es ist nur eine Geschmackssache, was einem persönlich am besten gefällt. mit EMG' s kann man nur Metall spielen: nein, es gibt mehr zu EMG als nur das AMG81.

Ich würde die 81 in erster Line als Riot Pickup beschreiben, aber z.B. mit dem EMG85 können wunderbar sanfte, wärmende Sounds erzielt werden, ähnlich wie bei PAF, nur "Cleaner". ein Wunschtraum für den Blues. das EMG60 kann beinahe wie eine Single-Coil-Schicht wirken, nur mit mehr Wärme und Fülle. knackiger für alle möglichen Clean-Sounds, aber auch cool für knackige Rock-Sounds....

Nun, EMG sind viel mehr als nur Metall. mit EMG' hört sich jede einzelne EMG' gleich an: Das ist einer der beliebtesten Slogans von EMG's. es wird immer gesagt, dass es EMG's egal ist, wo man sie anschraubt, die EMG's machen jeden Ton gleich. so kann man EMG' s auf einen Wohnzimmer-Tisch legen, sie besaiten und man bekommt den selben Ton wie bei jeder mit EMG' s bestückten Konzertgitarre. Richtig ist also, dass EMG' s einen sehr einzigartigen Ton haben, wie man ihn bei anderen PU' s nicht mehr vorfindet. Es ist auch wahr, dass EMG' s den Ton verhältnismäßig kräftig verändern und färben, mehr als viele andere PU' s tun.

es stimmt auch, dass EMG' s verhältnismäßig kräftig komprimiert werden und somit dem Klang mehr dynamisch und damit unnatürlicher als andere PU's wirken. All dies führt dazu, dass EMG's den Klang einer Guitarre, anderer Hölzer usw. mehr und glatter verbergen als viele andere, besonders Passiv-PU's.

trotzdem hört sich ein EMG wie jedes andere PUR in einer Mahagoni-LP anders an als in einer Schicht aus Erfahrung. es kommt wie jedes andere PUR aus guter Hölzer und einer schönen Guitarre. Auch ein EMG kann nur aufzeichnen, was von der Guitarre kommt. und wo keine Brillianz und kein Oberton kommt, kann auch ein EMG nicht heraufbeschwören.

damit nicht einmal EMG' s eine Supermarkt- und eine 2000-Euro-Gitarre zu einem toten Stück Wald werden. das soll das Hauptthema dieser Zeit gewesen sein. Ich wünsche mir, dass ich ein wenig zur Erklärung des "Mysteriums" der aktiven PU' beitrage.

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