Bass Spielen für Anfänger

Werkstatt: Bundloser Bass für Anfänger

Der interessierte Bassist erhält eine Einleitung in das faszinierende Gebiet der freien Bass-Instrumente, bestehend aus einem kleinen Instrumentenwissen und Tipps zum Kauf des Instruments, dem entsprechenden Amp und den dazugehörigen Effektgeräten sowie Musik-Tipps und ersten Uebungen. Wieso denn nicht? Nun.... mehr, weil es ganz anders als ein Bass mit Bund ist.

Sind keine Bünde auf dem Griffbrett, presst der linke Griffbrettfinger die Schnur statt auf den Metallbund unmittelbar auf das Holzbrett. Ausschlaggebend ist neben dem Werkstoff auch die Tatsache, dass die Auflagefläche des Griffbrettes viel grösser ist - eine Auflagefläche - als die des Bundbasses, wo man lieber von einem Auflagepunkt spricht.

Dadurch ergibt sich ein glatterer Anschlag und ein etwas "weicherer", kontrabassartiger Klang im Vergleich zum "härteren", klavierähnlichen Klang eines Baßes. Zusätzlich kann der erfahrene Bassspieler den Klang mit der rechten Seite mittels Vibrations- oder Slide-Technik modifizieren, was auch für den fretless Klang verantwortlich ist.

Diese charakteristischen, komplexen Fretless-Sounds können von Effektgeräten ("Defreters") trotz vieler Fehlversuche nicht emuliert oder simuliert werden, dafür braucht man noch einen Bassspieler mit Fretless-Bass! Es ist wie so oft der eigene Stil, kombiniert mit der Ausrüstung des Kontos, der über die Auswahl des Basses bestimmt.

Die gebräuchlichste Variante ist, vergleichbar mit dem Bundbass, der Jazz-Bass. Ein solches Model hat Jaco Pastorius (1951-1987), der populärste und einflussreichste Repräsentant der fretless Bassisten, gespielt. Besonders in der Anfangsphase der Fretless-Karriere ist es eine gute Idee, so wenig wie möglich weitere Bauplätze zu erschließen, da die Umrüstung auf ein Fretless-Instrument in der Regel mehr als genug erfordert!

Wir empfehlen auch den Kauf eines Instruments mit einem sogenannten "Lined" Fretboard, bei dem statt der Griffbretter ein anderes farbiges Gewebe in das Fretboard eingelegt wird, so dass die "Bünde" noch zu sehen sind, aber keinen Einfluß auf den Sound haben. Der Griffbrettwerkstoff ist ebenfalls wichtig: Da die Bunde nicht mehr verwendet werden, ist der tonale Einfluß noch grösser und die härteren Holzarten halten lang.

Beim intensiven Spielen lassen die Streicher im Lauf der Zeit lange Rillen im Griffbrett zurück, die vom (fretting erfahrenen) Geigenbauer repariert werden müssen. Der mittlere Bereich des Bundlosen ist noch wichtiger, als er es bereits ist. 12? Insbesondere für die für die typischen bundlosen Klänge haben sich aufgrund ihrer prägnanten Wiedergabe des Mitteltonbereichs hervorragende Ergebnisse erzielt.

Hochtonlautsprecher sind Geschmackssache, wie beim Bass, haben aber ihre Existenzberechtigung vor allem bei Flageolett-Techniken. Chorus, Reverb und Compressor sind hier besonders populär, mit einer Oktave kann man auch sehr gut synthähnliche Klänge kreieren, da der Glanzton (= Zupfton kann durch Auf- und Abrutschen auf dem Fingerboard in der Tonlage verändert werden) nicht durch Bundstäbe beeinflusst werden kann.

Roundwound-Saiten sind wegen ihres Obertonreichtums auch für fretless Bässe beliebt. Aber sie scheuen das Griffbrett nicht sehr, halbrunde Saiten, d.h. mit geschliffener Umhüllung, tun dies lieber und hören sich recht gleich an. Wenn Sie es "vintage-like" mögen und Ihr Fingerboard bestmöglich erhalten wollen, nehmen Sie bitte die Flatwound. Der erste fretless Bassspieler in der Historie war Rolling Stones Basser Bill Wyman, der in den frühen 60er Jahren aus reiner Not die völlig niedergeschlagenen Bässe seines No-Name-Basses entfernt und den daraus entstandenen Klang für gut befunden hat.

Mit diesem Bass wurden die ersten Stones-Alben aufgenommen. Sein Musikmann Fretless auf dem Paul Young Album "No Parlez" (Tipp: "Come Back And Stay", "Wherever I Lay My Hat"). Es ist aber auch erlaubt, mit dem Plectrum zu flattern, zu klopfen oder zu spielen, wodurch gerade beim Slappen die Ansichten sehr unterschiedlich sind.... Es gibt sicherlich einige Leute, für die dies ein absoluter NO-GO ist.

Wenn man gegen Ende des Halses mehr rupft, erhält man einen langsamen, hölzernen und weichen Klang, wenn man rhytmisch prägnante Betonungen setzt, muss man mehr zum Steg hin spielen. Zuerst einmal ist es notwendig zu begreifen, dass wir mit dem Bundlosen den Klang exakt dort treffen, wo der Bund ist und ergriffen werden muss.

Mit dem Bundinstrument wird der Klang kurz vor dem Bundstab ertastet! Durch die Motorik lernen die Hände und die Muskeln die richtigen Stellen auf dem Fingerboard durch ständige Wiederholung immer besser kennen und an einem bestimmten Punkt (und der Tag wird kommen....) werden Sie diese Stellen selbsttätig treffen, ohne zu viel darüber nachdenken.

Man " höre " den Klang, den man in seinem " Innenohr " spielen will und kann ihn dann, wenn man sich irrt, ausgleichen. Es ist auch nützlich, die zu hörenden Klänge zu singen (....). Damit kommen wir zur ersten Aufgabe, bei der wir zuerst eine einfache und dann die entsprechende Oktav auf dem 7. der nächsthöheren Sehne spielen.

In der zweiten Aufgabe wird die fünfte hinzugefügt - die schlichte A-Saite, dann die fünfte auf dem zweiten Bünde der D-Saite und die Oktav auf dem zweiten Bundsaite. Die Griffweise wird hier vom zweiten auf den 7. und wieder zurück geändert. Wir empfehlen Ihnen, Riffs und Melodien, die Sie sehr gut kennen, auf dem bundlosen Instrument zu praktizieren, da Sie leicht krumme Klänge wahrnehmen können.

Für die Steuerung wird die schlichte Schnur gezupft und auf der nächsthöheren Schnur im 7. Bünde mit der auf der Durtonleiter basierenden Tonleiter begonnen. Aufgenommen wurden die Klangbeispiele mit dem Oldtimer V74MRJP Fretless, dank Frank Friedrich Wagner von der Band Music Wine! Wenn Backing-Tracks verfügbar sind, können sie einige wenige Augenblicke ohne Bass weiterlaufen, so dass Sie sie als Playalong verwenden können.