Deutsche E Gitarren
E-Gitarren DeutschSo klangvolle Benennungen wurden in den Vorkriegsjahren auch vereinzelt in den Modellen der US-Gitarre benutzt, wie zum Beispiel Gibson Sports oder Recording King, Synchromatic von Gretsch oder Imperor von Ipiphone. Doch die meisten Produzenten waren so einfallslos, dass sie ihre Gitarren mit Ziffern und Zeichen mischten, was später dem Historiker und Sammler das ganze Jahr über das ganze Jahr über das Herz stück der Bestellnummernlisten eroberte.
Der deutsche Produzent zog es vor, zu diesem Zeitpunkt am Ball zu bleiben. E-Gitarren wurden zu dieser Zeit als voll akustische Musikinstrumente für Jazz- und Dance-Musiker hergestellt, wie das Top-Produkt von Hoyer, der mit Tonabnehmern nachrüstbar ist. Für den Standort Deutschland waren also zwei Punkte vorgeschrieben und spiegeln die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wider: Es sollte ernst sein, und zunächst spielten bei der Benennung bestenfalls weibliche Personen eine nachgeordnete Rollen.
Doch dann ließen die schleppende Konjunkturerholung und die technischen Neuerungen wie die Fernseheinführung wohl auch den Gitarrenbauer spüren, dass er mit der Zeit bei der Namensgebung seiner Erzeugnisse Schritt halten muss. So wurde Italien zum begehrten Traumreiseziel, der Ausdruck Reiselust kehrte ins Vokabular zurück, und in Schlagers Werk, besonders in den Arbeiten von Freddie Quinn, wurde er fast zu einem Schlagwort.
Wer kann sich also darüber wundern, wenn das Unternehmen Främus (= fränkischer Musikbetrieb), zunächst in Erlangen und ab 1954 ein paar Kilometern weiter in Bubenreuth, zu dieser Zeit seine Gitarren Calypso, Atlantis, Capri, Riviera oder Florida genannt hat? Für Klira, den Geigen- und Gitarrenbauer der Klierfamilie, der seit 1950 auch in Bubenreuth produziert, hieß er zum Beispiel Caballero oder Sonido, Haiti und Bahama, mit dem international üblichen Zusatzstoff De Luxe.
Das Verlangen nach der Entfernung, der Wille, zumindest vorübergehend aus den noch zerstörten Großstädten Deutschlands auszubrechen, der traumhafte Anblick von Sonnenstränden und wunderschönen und temperamentvollen Südstaatlern manifestierten sich in den Texten und auch in den Vorstellungen der - wie man heute sagt - Marketingabteilungen der Gitarrenbauern.
Die übergewichtigen gesungenen exotischen Frauen standen der Sache sehr offen gegenüber. Rosita und Sorella kommen auf den Supermarkt, Hoyer folgt und bringt die Bianka und bei Klira brechen alle Muttertiere: Señorita, Patricia, Donella, Angela, Claudia, Sonja, Peggy, Bessy, Stella, Iris, Blacky und Blondie.
Auf der positiven Seite wurden populäre Bezeichnungen wie z. B. Erika oder Waltraut nicht für gut erachtet. Hervorzuheben ist an dieser Stelle allerdings das von ihm Ende der fünfziger Jahre eingeführte Modell "Women's striking guitar". Man glaubte wohl nicht, dass ein Gitarrist auch ein professioneller Musiker sein könnte, aber trotzdem hat man eine vielversprechende Verkaufszielgruppe bei den Musik machenden Damen erkannt.
Doch die eigentlichen Top-Themen mit Effekten auf die Welt der Gitarre waren anders, und der "Kalte Krieg", der in den 1950er Jahren begann, trug dazu bei. Im Jahre 1957 begann die polare Hündin Laika ihre leider letze Fahrt in Sputnik II, 1961 verliess er in Wostok I die Stadt. Seine erste Weltumrundung machte John Glenn 1962 mit Mercury Atlas 6, und schliesslich erreichte das Rennen mit Apollo 11 und der amerikanische Mond im Jahr 1969 seinen vorläufigen Höchststand.
Das weitläufige Gelände wurde auch für Gitarrenbauer zur Selbstverständlichkeit. Wenn man sich nicht mit den vielen bekannten Künstlern wie z. B. Starstars, Grand Star, Star-Bass und dergleichen auseinandersetzt, heben sich zwei Bands ab. Eine davon war die Fa. Hopf, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Vogtland nach Hessen nach Taunusstein einwanderte.
Die deutsche Gitarrenbranche schaute natürlich über den Atlantik und sah, was die großen US-Unternehmen bildeten. Allerdings waren die US-Vorlagen extrem kostspielig, wenn sie überhaupt eingeführt wurden. In der Benennung spiegelten sich jedoch direkt die nordamerikanischen Ursprünge wider, zum Teil wurden die Gitarren wie das rekonstruierte Musikinstrument benannt.
Er hatte den Atlantik, Amerika, Hollywood und New York. Auch die Bezeichnungen der US-Bundesstaaten wie Missouri und Florida scheinen ideal zum Firmennamen Gitarrenrennen zu passen. Danach hat Klira andere Gebiete der USA mit Montana, Nevada, Kentucky, Tennessee, Texas, Kalifornien, Arkansas, Ohio und Oklahoma besetzt. Etwas Karl May passt auch, ähnlich dem korrespondierenden Filmboom in Deutschland, in der zweiten Mitte der sechziger Jahre zu den Festkörpern mit den Bezeichnungen West und Siox, von denen der Verfasser bedauerlicherweise nicht weiß, ob die Betonung dieser die aus seinem eigenen indischen Spiel bekannte Ausprägung " Sieock " oder die ethnologisch richtige " Su " war.
Auf jeden Fall könnten solche Schlussfolgerungen gezogen werden, wenn man sich eine andere Namensgruppe aus diesen Jahren ansieht. Und so wandte sich die auch aus Schönbach stammende und ab 1949 im Großraum Erlangen produzierende Höfner nur wenig von den sonst extremen Zahlenkombinationen ab. Allerdings wurden einige für den britischen Arbeitsmarkt hergestellte Models mit echten Bezeichnungen wie Kongress, Komitee, Präsident, Botschafter oder Präsident versehen.
Es gab auch einen Präsident im Spiel, aber in der Rechtschreibung wurden Royal und Queen hinzugefügt. Natürlich hat Klira neben einem Konsul und einem anderen Präsident auch viel für die Anhänger der Aristokratie in Europa geboten: Lady und Herr, der Herr und der König und die Königin auch der Rote König, eine etwas seltsame Mischung, wenn man die Symbolkraft der beiden Begriffe in der Politik verstehen will.
Es gab also den Komfort und das Supreme, das Luxus-Ultra, das Luxus-Spezial und letztendlich, linguistisch gesehen, schwierig, das Super-Ultra zu übertreffen. Es wurden zahlreiche de-Luxe und gelegentliche Superde-Luxe-Varianten sowie eine Membran Ultra angeboten. Er fluktuierte zwischen den beiden Programmen Supérieur, Special de Luxe und Supérieur de Luxe, aber auch als Eliteprogramm.
Endlich wieder Klira, die mit so wunderschönen Größen wie Super Star, Excquisit oder Superio mit ihrem fast unerschöpflichen Ideenreichtum auch in diesem Bereich mitspielen konnte. Mitten in den 60er Jahren, auf dem Gipfel der Beat-Ära, gab es eine große Bandbreite an Models mit den schönste Nahmen. Die Musima (= Verband für Gitarrenbau Markneukirchen), der grösste Gitarrenbauer der DDR im altvogtländischen Instrumentenbauort Markenneukirchen, hat sich keine Bezeichnungen wie z. B. Sprutnik, Unterbotnik oder zumindest ein Vorbild Datscha für seine E-Gitarren ausgedacht.
Stattdessen gab es enttaeuschende Hinweise auf die westlichen Produzenten mit Models wie Record Deluxe, Eterna oder einer Guitarre mit dem eher geheimnisvollen Titel Elgita, dazu das etwas nerdig wirkende Studenten- und Diplommodell Completta-Vibromatic fuer bis zu 462,95 DM (Ost). Wer das unendliche Angebot an Ober- und Unterbekleidung, Aktenkoffern und Haushaltswaren aller Couleur durchstöbert hatte, kam endlich auf S. 429 fündig: Er erstrahlte in leuchtendem Dunkelrot mit seinem "festen Körper, der komplett mit körnigem Plastik umhüllt war.
Übrigens, der Produzent war die Fa. Klira in Bubenreuth.