Gitarre Kaputt

Als Gitarrenmetzger wurde er vor allem durch seinen Auftritte in der englischsprachigen TV-Show "Ready, Steady, Go" 1965 bekannt. The Who präsentierten ihre neue Singlesingle,I Can't Explain', gegen Ende des Stückes zerstörten sie ihr Instrument. Das Who war damals eine Sensation: Einem Gitarristen, der seine Gitarre mit schwungvollen Handbewegungen schlug und wie eine Windrädchen wirkte, einem extrem virtuosen bis unkontrollierten Trommler, Roger Daltrey als erhabenem Sänger.

Übrigens, John Entwistle blieb immer cool und spielt weiterhin ruhig, während Moon und Townhend ausflippen. Der damalige Schüler der Kunstschule für Malerei, Peter, kam mit der Kunsttheorie des Malers Gustav Metzger in Kontakt, was zur Vernichtung eines Gesamtkunstwerkes führte. In einer Aufführung im Marquee Club in London soll Peter die tiefe Decke der Halle beim Springen mit dem Hals der Gitarre angefasst haben.

Das Genick ist gebrochen, er ist verärgert und gibt dem kaputten Gerät den letzten Schliff. Anderen Angaben zufolge war er mit dem P.A.-Sound nicht zufrieden und ließ deshalb nach. Vernichtete Guitarren und Verstärker, eine für die damaligen Maßstäbe hochkarätige Bühne, wilde Musikanten, all dies bricht mit den Gepflogenheiten der gewachsenen Kulturszene.

Der Leadgitarrist Jeff Beck sollte während des Songs seine Gitarre zerschlagen. Sie stimmten zu und Beck zerschmetterte ein günstigeres Höfner-Modell. Sonst war Jeff Beck nicht dafür bekannt, seine Guitarren zu zerschlagen. Im Unterschied zu Jimi Hendrix: Zusammen mit ihm ist er sicher der beliebteste Akteur, wenn es um den professionellen Abbau einer Gitarre geht.

In den späten 1960er Jahren war Hendrix jedenfalls ein markanter Bühnenschauspieler und der markanteste Gitarrist: Er hat die Gitarre hinter seinem Rücken gespielt, mit seinen ZÃ? Doch er ging noch weiter und stampfte - jedenfalls bei einigen seiner Auftritte - seine Gitarre, hauptsächlich eine sogenannte Scheuerleiste (Fender Stratocaster), gegen die Verstärker und Lautsprecher.

Hendrix führte nicht nur ein optisch, sondern auch akustisch ein Schauspiel auf. Die Who hatten ihren Vortrag bereits mit der vorgeschriebenen Zerstörungszahl beendet, als die Jimi Hendrix Experience die Buehne betreten hatte. Zum Ende des Konzertes fing Jimi an, seine Gitarre mehrmals an seinem Verstärker zu rubbeln. Danach zerschmetterte er sie - das alles unter ohrenbetäubendem Amp-Lärm.

Er hat seine Gitarre in Brand gesteckt. Es wird vermutet, dass er nur dreimal mit der Feuerwehr gespielt hat, und zwar in London, bei einer Ausstellung in Miami und nur in Monterey. Laut Experience-Bassist Noel Redding kam die ldee vom Publizisten Keith Altham; die Gitarre sollte zunächst mit der Nummer'Fire' beleuchtet werden.

Als Jimi zum ersten Mal eine Gitarre zerschmetterte, ist nicht ganz klar. Der Hendrix-Manager Chas Chandler berichtete von einem Wutanfall bei einem Auftritt im Münchener "Big Apple" 1966. Jimi hatte wahrscheinlich aus Zufall seine eigene Gitarre beschaedigt, und aus Wut ueber sich selbst zerstoerte er die Gitarre vor einem enthusiastischen Publikum - dies war vermutlich der erste Falle von Hendrix' Gitarrenzerstörung.

"Auch der Banddiktator und 70er Jahre Ausnahme-Rockgitarrist von Deep Purple, der für seine Gitarrenzerstörungsorgien bekannt war, muss weitermachen. Zuerst zerstörte er eine TV-Kamera mit seiner Gitarre, die sich zwischen ihn und das Auditorium gedrückt hatte, dann goss er Treibstoff auf seinen Verstärker und entzündete ihn.

Das Albumcover,London Calling' (1979) von The Clash ist symbolisch: Paul Simonon wird als Bassgitarrist dargestellt, während er auf der Buehne seinen viersaitigen Saiten zerschmettert. Nirvana Grunge -Star Kurt Cobain hat in den 90er Jahren seinen Kotflügel-Mustang auf der Bühne zertrümmert. Country-Popstar Garth Brooks zerschmetterte auch die Gitarre auf der BÃ?hne.

Dave Wyndorf, der Vintage-Rocker von Monster Magnet, kann auch nicht anders, als eine Gitarre auf der Bühne anzuzünden. Diese alten Rock'n'Roll-Rituale der Vernichtung haben seit Peter Thownshend viele Imitatoren gefunden - und werden von den MusikerInnen vor allem als Show-Element begriffen. "Autodestruction hat keinen wirklichen Zweck", sagte einmal Peter Tensen, "es gibt überhaupt keinen Anlaß.

Ich würde natürlich keine Straße zertrümmern. "Aus der Sicht der Zuschauer und Gitarristen könnte man natürlich beanstanden, dass es eine Schande über dieses wunderschöne Gerät ist - gerade angesichts der aktuellen Preisentwicklung, zum Beispiel für Gibson-Gitarren. An dem zunehmenden Einsatz für große Rockkonzerte seit Ende der sechziger Jahre bis heute zu messen, ist eine kaputte Gitarre aber wohl ein kleineres finanzielles Element.

Zudem ist davon auszugehen, daß die Künstler nicht immer ihre besten Werke auf der Buehne zertrümmert haben, sondern, wie im Falle von Blackmore belegt, einige preiswerte Ersatzbeats bereit hielten. Außerdem ist bekannt, dass Peter Rickenbacker seine Gitarre während der Fahrt zum nächstfolgenden Auftritt zusammengeflickt hat.

Je nach Beliebtheit eines Guitarristen können die abgerissenen Gitarren eine spannende Historie haben, wie zum Beispiel die von Hendrix 1967 bei einem Londoner und später bei einem Gig in Miami beleuchtete Stratocaster-Sonne. Die Gitarre wurde von Bürgerschreck Frank Zappa, der auch bei diesem Fest mitwirkte, restauriert.

Das hat Zappa auf seinem Debütalbum ,Zoot Allures' (1976) gespielt, dann ist es verschwunden. Die Gitarre wurde von Zappas Vater, dessen Tochter Dr. Zappa, in ihre Teile auseinandergenommen, unter einer Freitreppe im Atelier seines Bruders gefunden und ihm geschenkt. Desweiteren hat das Loudwire-Team 10 Legenden von Gitarrenzerstörern aufgelistet: