Martin Drs2 test

Test Martin Drs2

Ich weiß auch nicht, ob es vielleicht doch noch einen Martin DSR gab. 1. Platz Martin DRS 1.

Meier DRS 2

Sie finden die Guitarre unter beiden Namen im Internet, was dazu geführt hat, dass sich der richtige Name noch nicht in meinen Synergien wiederfindet. Ich weiss nicht, ob es einen Martin DSR gab. Der richtige Name für die von uns verwendete Konzertgitarre ist jedoch DRS.

Jetzt kenne ich Martins Benennung nicht ganz richtig, aber D wird wahrscheinlich für die Bezeichnung für die " Road-Serie " und die RS könnte bedeuten. Die Karosserie des Martin ist aus Massivholz gefertigt und optimal aufbereitet. Die Verarbeitung des Sattels ist exzellent, so dass trotz der 13 Streicher das Spielen in den tieferen Registern weich wie Butter ist, aber das verändert sich, je mehr sich die Hände zum Körper bewegen.

Es ist zwar massiv, aber der verwendete Werkstoff ist ein Hartholz-Laminat namens Stratabond. Stratabond wurde bisher vor allem für Waffenschäfte, Bögen oder ähnliches verwendet, und jetzt, dank Martin, in weniger zerstörerischen Zonen. Egal, ob es wegen der (vermeintlich) geringeren Anschaffungskosten den Weg in den Instrumentenbau gefunden hat, oder ob es vor allem darum ging, eine Lösung zu den immer selteneren Klanghölzern zu suchen, konnte ich nicht ohne Zweifel herausfinden.

Zur Annäherung an die Traditionelle der Angina pectoris wurde ein Fingerboard aus Pappe und Kunstharz auf dieses Schichtstoff geklebt. Es ist viel weicher im Griff als Massivholz, da es weder porös noch faserig ist. Durch die flache Formgebung ist der Nacken leicht zu spielen und der Stratabond/Richlite Mix ist schon nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sehr eingängig.

Daran haftet nichts oder bringt die Hände ins Wanken und ich würde es so manchem hochglänzend lackierten Kragen bevorzugen. Sollte der Einfluß wirklich groß sein, hat Martin mit Stratabond und Richard Schönling gut klingende Varianten gefunden, die es durchaus mit gewaltigen Klanghölzern aufnimmt. Wenn man diese Guitarre also wegen ihres Halsbereichs missachtet, verpasst man etwas.

Der Akku ist in einem kleinen Beutel im Inneren des Gehäuses verborgen und kann kaum ausgetauscht werden, ohne mindestens ein paar Schnüre zu entnehmen. Manch einer legt mehr Gewicht auf Bequemlichkeit und Benutzerfreundlichkeit, andere auf das Erscheinungsbild der gesamten Zarge. Persoenlich habe ich eine gewisse Aversion gegen die Knöpfe, Anzeigen und Laschen an der Stahlsaite und hoffentlich wird Martin diese Zeile beibehalten.

Der goldene Verschluss in Verbindung mit dem schwarzem Lederimitat ergibt ein nobles Gesamterscheinungsbild. Die Verarbeitung hängt jedoch nicht ganz von der Qualität der Gitarren ab. Wenn man die Guitarre mit dem Plektrum spielt, ist der typische bassstarke Sound auf Anhieb spürbar. Das feine Gewebe aus feinen, filigran wirkenden Saiten, das sich auch bei leichter Berührung gut im Bild positionieren lässt und sich auf das Zusammenspiel auswirkt.

Das Corpus benimmt sich extrem freudig und resoniert je nach Spielweise. In direktem Gegensatz zur Möwe S6, die zu Recht als Insider-Tipp angesehen wird und viele Instrumente in ihrer Preislage hinter sich läßt (und auch beim Komponieren in greifbare Nähe gerückt ist), ist auffallend, daß der Klang der Martin viel tiefer, schöner und mehrschichtiger ist.

Sie hat ein zentrales, selbstbewusstes, geöffnetes Tonbild, aber im Gegensatz zur DRS erscheint ihr Ton zwei-dimensional. Ob es der solide Körper oder die Hölzer sind, weiss ich nicht, aber der Martin hat den plastischeren, komplexeren und wertvolleren Sound. Eine Kollegin aus den USA schreibt über die billigeren Martin, dass sie nicht auf dem gleichen Niveau wie die Topmodels sind, aber dichter als man glaubt.

Wer die typischen Klangeigenschaften eines Martin mag, dem sei gesagt. Erfreulich sind der Klang, die Verarbeitungsqualität, die generelle Güte und die Spielbarkeit. Die DRS ist in der Mittelschicht angesiedelt, unterscheidet sich aber in qualitativer Hinsicht mehr als klar von ihr. Besonders für ein Traditionsunternehmen wie Martin Guitar ist dieser Ansatz beachtlich, und nicht nur der technisch-akustische Markterfolg gibt ihm Recht, sondern auch die Anerkennung bei den Musikern.

Verbindet sich nicht zu sehr mit der Guitarre aus der moderaten Einspielung - spiele sie gelegentlich besser.

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