Wann wurde die Blockflöte Erfunden
Seit wann gibt es die Blockflöte?eines der wichtigsten Holzblasinstrumente. Der Blockflöte hatte eine zylinderförmige ( "gerade") Öffnung, hatte sieben Frontgrifflöcher und war nur aus einem Teil.
Das einzige Instrument der Renaissance, das der Blockflöte geweiht war, war ein eigenes Lehrbuch: die "Opera Intitulata Fontegara" von Sylvestro Ganassi, 1535 in Venedig erschienen und das erste Gesamtschulwerk für Blockflöte. Die Blockflöte war in der Zeit des Barock (um 1600-1750) das modische Instrument par excellence und wurde an königlichen Höfen, in fürstlichen Palästen und bürgerlichen Häusern hoch geschätzt.
Weil die Barockmusik nicht nur eine größere Virtuosität, sondern auch ein anderes Soundspektrum erforderte, das sich klarer vom Sound der Gesangsstimme abhebt, wurde die Konstruktion der Blockflöte verändert: Ihr Körper wurde nun aus drei Einzelteilen zusammengesetzt, das Rohr kegelförmig durchbohrt ( "unten näher als oben näher") und die Fingerlöcher wurden näher aneinander gesetzt.
Die Doppelmontage des niedrigsten Griffloches an der Front war jedoch nicht mehr zeitgemäß. Alles in allem hatte die Blockflöte nun einen deutlicheren und satteren Sound. Obwohl in der Zeit des Barock noch andere Geräte der Blockflötenfamilie verwendet wurden, rückte die Altblockflöte aufgrund ihrer klanglichen Schönheit als Solo-Instrument in den Mittelpunkt.
Die Blockflöte wird von vielen namhaften Klangpoeten wie Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Jean-Baptiste Loeillet, Giuseppe Sammartini, Johann Mattheson und Georg Philipp Telemann speziell in ihren Werken eingesetzt. Bis etwa 1750 war der Begriff "Flöte" klar für die Blockflöte reserviert, doch dieser wurde umgekehrt: Wenn der Recorder verwendet werden soll, wurde und wird dies seitdem separat aufgezeichnet.
Die Blockflöte lebte dann etwa 150 Jahre lang ein schattiges Dasein und wurde vor allem als heimisches Musikinstrument in Bürgerkreisen eingesetzt - bis der in Frankreich geborene und seit 1917 in England ansässige Musikant und Instrumentenmacher Arnold Dolmetsch zu Beginn des zwanzigsten Jh. eine Altblockflöte aus Bressan kaufte.
Um 1919 nahm er es als historisches Modell für seine ersten Blockflötengebäude und entwickelte sich damit zu einem der bedeutendsten Wegbereiter der Blockflötenrenaissance in England. Dank ihm und dem Instrumentenmacher Peter Harlan erwachte die Blockflöte in den folgenden Jahren allmählich aus ihrem Bann. Ab den 1920er Jahren begann die industrielle Serienfertigung von Flöten, zunächst geleitet von den Unternehmen Möck und Adler-Heinrich, der im Lauf der Jahre weitere Workshops nachfolgten.
Der damit verbundene Bau preiswerterer Geräte, zum Beispiel aus Kunststoff, war von Vorteil, da die Blockflöte immer häufiger auch für Ausbildungszwecke genutzt wurde. Weltkrieges begann ein regelrechter Blockflötenboom. Die Blockflöte ist besonders im vorschulischen Alter leicht zu erlernen, da sie weder eine komplizierte Herangehensweise noch eine virtuose Fingertechnik erfordert, wurde und wird sie oft als Einführungs- oder frühes Lerninstrument verwendet.
Das hat das Ansehen der Blockflöte eindeutig geschädigt und ein allzu einseitig, ja sogar verkehrt es ergeben, denn dieses traditionelle Holzbläserinstrument ist - seriös und kompetent eingesetzt - ein außergewöhnlich dynamisch und flexibel einsetzbares und vielseitig einsetzbares Spiel. Und mit Hans-Martin Linde und Frans Brunggen haben zwei musikalische Führungspersönlichkeiten einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dem negativen Ruf der Blockflöte entgegenzuwirken:
Von Hans-Martin Linde sind unter anderem mehrere Lehrbücher und Werke für Blockflöte erschienen, darunter das "Handbuch des Blockflötespiel" (Schott, EDS 8703). Mit der musikalischen Vorreiterrolle konnte die Blockflöte ihr traditionelles Ausdrucksspektrum erweitern, wodurch sich der einfache Aufbau dieses Instruments als optimal erwies. Mit den lappenlosen Geräten der Blockflötenfamilie können ohne Probleme Glimmer, Finger-Vibrato, Multitöne, Obertöne (durch Unterblasen oder Überblasen) in einem Bereich von mehr als drei Oktaven gespielt werden.
Bei experimenteller Literatur werden manchmal nur einzelne Bereiche der Blockflöte verwendet, z.B. nur das Kopfgelenk. Die Erzeugung von Klopf- oder Rauschengeräuschen oder gleichzeitigem Singen wird auch als neuartiges Designmedium für die Blockflöte genutzt.