Fender 60th Anniversary Telecaster

Kotflügel 60 Jahre Telecaster

E-Gitarre Fender Limited Edition limitée 60e Jubiläum Telecaster, E-Gitarre. Kotflügel 60ème Anniversaire Telecaster & Präzisionsbass im Testbetrieb So mancher wartete darauf, was aus diesen seltsamen Entdeckungen des Leonidas Fender von Klarenz werden würde - und sie hatten bereits den Eintritt in die neue Dimension ausgelassen. Wir wissen heute, dass die Erfindung von Leo Fender allen anderen Unternehmen den Weg geebnet hat, das Fender vor ihre Gitarre und ihren Bass zu stellen.

Es gab andere Firmen vor Fender, die etwas ähnliches probierten, aber keiner war so drastisch und zugleich so realistisch wie dieser kleine Elektroinstallateur, der schon zu seiner Zeit eine Sage war und es auch heute noch ist, exakt 20 Jahre nach seinem Ende. Es ist großartig, dass Fender zu ihrem 60. Lebensjahr neue, frischere Varianten ihrer beiden Oldtimer entwickelt hat, anstatt neue Ausgaben der alten Vorbilder aufzulegen.

Fender hat für seine beiden Jubiläumsmodelle die vielleicht klassische Fender-Ausführung ausgewählt, die Blondine, die auf den Namen Blackguard Blond getitelt und in der heutigen Dünnschichtlackvariante appliziert wurde, die die Struktur des Eschenholzes klar durchscheinen läßt. Mit dem Präzisionsbass ist der Blackguard, d.h. der Pickguard, eigentlich wie früher einlagig, der Teleskop hat eine Dreischicht (schwarz/weiß/schwarz), was etwas ungewöhnlich erscheint.

Der 60th Anniversary Telecaster hat einen einteiligen Ahornhals, dessen Griffbrett im Umkreis von 9,5 auf den Eschenkorpus aufgesetzt ist. Auf der Griffbrettfläche sind 22 Bund im heutigen Mittel-Jumbo-Format verteilt, die wie der ganze Nacken etwas dunkel ist, aber nicht dem dunklen Gelbton der älteren Telecaster entspricht. Die Brücke ist außergewöhnlich stabil, aus verchromten Messingblechen gefertigt und hat sechs individuelle Streicher, so genannte New American Standard Bent Steel Typen, die wie die alte, gebogene Stahlblechbrücke aussehen, aber einiges mehr.

Als ich mir das 60. Jubiläumsangebot ansehe, hätte ich es mit der Bezeichnung leichter machen können, denn bis auf die Farbe Blackguard Blonde sind alle Features dieser Telecaster mit denen des American Standard gleich. Anders beim Anniversary Precision Bass, da dieser in der American Standard Serie nicht erhältlich ist.

In optischer Hinsicht ist es eine erfolgreiche Kombination aus der ersten Präzision und ihrem Nachfolger. Die formschöne Gestaltung des Schlagbrettes, die reizvolle Steuerplatte, auf der die beiden Bedienelemente Platz finden, und die Schnurführung durch den Körper stammen vom Originalreci, während der restliche Teil dem seit 1957 weltweit erfolgreichen Präzisionsdesign nachempfunden ist.

Während das Original, wie seine Schwägerin, die Telecaster, noch ein Flachbrett war, erhielt das Geburtstags-Modell an den gewohnten Orten eine Kontur, die die Handhabung dieses Baßes wesentlich erleichtert. Wie erwartet kommt die komplette Ausrüstung der Anniversary-Preci von der American Standard Precision, wie die reduzierten, halboffenen Tuner, die mittleren Jumbo-Bünde, der flache Griffbrettradius (9.5?), der grafitverstärkte Nacken und die mächtige HMV-Brücke.

Eine zusätzliche Saitenhalterung für die Achssaite, die Teil des Mechanismus für diese Schnur ist und nicht in der American Standard Precision zu finden ist, scheint etwas unzufrieden zu sein. In der Mitte des Gehäuses befindet sich ein Single Split Coil Tonabnehmer statt der Single Coil des Originalreceivers in der besten P-Bass-Manier - dieser Tonabnehmer steht für rockig, und ich denke, das merkt man!

Das schmälert aber nicht den Charme dieses Jubiläumsbasses, der wie ein typisches Fender wirkt und immer für seine grundsätzliche Aussage einsteht. Die beiden Jubiläumsinstrumente werden in einem neuen Kunststoff-Hartschalenkoffer von SKB geliefert, der zwar über geschützte Flightcase-Qualitäten verfügt, aber weit weniger wiegt. Das gilt auch und vor allem für die Telecaster, die ebenso wie ihr Precision-Bruder ist.

Die Anniversary Telecaster hat vor allem eines: Sustainnnnnnnn! Die nicht zu dicke, nicht zu dünne Brust, die wunderschön abgerundeten Kanten des Griffbretts und die seidenmatt glänzende Oberfläche bieten ein gutes Spielgefühl, das - wie bereits erwähnt - dank des kräftigen Sustain und der mittleren Jumbo-Bünde keinen Vintage-Charakter aufweist, sondern einen moderneren Style für ein ferngesteuertes Modell darstellt.

Dies ist auch am Endverstärker zu sehen, denn die Blondine Anna hat einen Soundcharakter, der zwischen Ash Vintage und Alder Vintage Welten angesiedelt ist, und das noch mehr! Auch der Präzisions-Bass ist ein tighter Typ! Ein Röhrenbolide und Box-Park hinter Ihnen, jeder erfahrene Bassspieler, der die traditionellen Bass-Sounds kultiviert, wird von diesem Jubiläumsbass begeistern und in eine weitbeinige Bühnenposition abrutschen.

Bespielbarkeit und ergonomische Eigenschaften des Modells sind ausgezeichnet, selbst die Leichtigkeit der Decke, die die übliche Vintage-Präzision auszeichnet, kommt hier nicht vor - unter anderem dank der leichten Mechanik, die vom nordamerikanischen Produzenten Hippshot stammt. Wozu in die Ferne schweifen....besonders bei der Telecaster müssen wir nur im Fender-Katalog stöbern, um Dutzende von Möglichkeiten präsentieren zu können.

Aber nicht, sondern wir raten zu den American Standard Telecaster Versionen in den Farbtönen Natural, Crimson Red Transparent, Candy Cola und 2-Color-Sunburst, die sich direkt unter ihren Polyurethan-Lacken befinden - wie beim 60th Anniversary, der die Dünnhautfarbe in Blackguard Blond trug, aber sonst gleichbestückt ist.

So klar ist es bei der 60th Anniversary-Präzision nicht. Natürlich gibt es auch die American Standard Precis, aber sie sind kaum billiger als der Geburtstagsbass (ca. 30) und haben das Aussehen einer gewöhnlichen Power. Die Fender Mike Dirnt Signature Bass (UVP: 779) ist der Anniversary Präzision nachempfunden, ähnelt aber eher einem originalreci mit einem kleinen Kopfstück und einem unkonturierten Plattenkörper.

Fender präsentiert mit den beiden Jubiläumsinstrumenten zwei Spezialmodelle seiner American Standard-Serie, die visuell an die Anfänge der Solid-Body-Instrumente denken lassen, deren modernes Equipment und modernes Design aber sicher die Lücke zwischen damals und heute schließen werden. Das macht der Präzisionsbass besonders gut, der nicht nur für das Auge schön ist, sondern sich auch vom berühmten amerikanischen Standard Precis abhebt, während die Telecaster etwas konservativer und uninspirierter wirkt.

Und was sich beim Spielen verändert, denn es bietet das, was ein modernes Fender Tele heute hat: Klänge, die am besten mit Crunch und Distortion klangen, und die ein lang anhaltendes und großes Durchsetzungsvermögen haben. Soviel kann die Präzision nicht, aber sie macht das, was sie wirklich gut kann: Full on the bell, ein mitteldrückender, klassizistischer Rocksound ohne Schnickschnack.

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