Godin 5th Avenue Kingpin

Gottin 5th Avenue CW Kingpin II im Testbetrieb

Doch in seiner konzeptuellen Deutlichkeit und Einfachheit ist dieses Model schon wieder cool. Als rudimentäre Bogenschützenplatte ohne Cutaway und mit nur einem Tonabnehmer am Halsausschnitt erschien die erste Auflage des 5th Avenue Kingpin (Test G&B 08/2009), der in vielerlei Hinsicht ähnlich dem älteren ES-125 von Gibson war.

Der Kingpin II behält diesen Weg im Prinzip bei, wurde aber um den venezianischen Cutaway und einen zweiten P-90 Pickup ergänzt, der noch an die Bogenschützen der 50-er Jahre erinnerte, nur um seine eigenen Rollen (aus Kirschholz, aua) zu bäckt. Der Kingpin II ist dem traditionellen Design nachempfunden: Körper mit abgerundetem Ausschnitt aus Laminat, aber hier wird die canadische Sauerkirsche in ein Gewölbe gepresst, die Oberseite wird von parallelen Trägern getragen, zwei traditionellen F-Löchern, Creme-Bindung, so wie eine Armbrust aus den 50ern aussehen musste.

Nur die Spindelstockfront des Kingpin II ist hochglanzlackiert, was optisch mit den glänzend schwarz lackierten Pickupkappen und dem schwarz-weißen Schicht-Pickguard übereinstimmt, das übrigens recht hoch über der Hallendecke montiert ist ("floating"). Die zwei Godin Kingpin P90 Singlecoil Pickups in schwarzer Kappe werden mit ihren "Hundeohren" an den Körper angeschraubt.

Der Hals-Pickup befindet sich mit seinen Pfostenschrauben genau unterhalb der zweiten harmonischen Oktave der Streichers. Zu nennen sind der klassische trapezförmige Halter für die Schnüre, die am Kingpin II eine Skala von 63 cm haben, die schlichte Kabeldose im Untergestell und die Sicherheitsschlösser für den Riemen. Der Kingpin II wird in einem etwas voluminöseren, aber auch sehr leichtem (ca. 1,7 kg), so genanntem TRIC-Koffer aus "Expanded Polypropylene" ausgeliefert.

Der Kingpin II ist so etwas wie ein alter Bekannter, zumindest meinen Sie das, wenn Sie darüber nachdenken und mit solchen Instrumenten auskommen. Der rechte Ärmel ruht bequem auf der Rückseite des Rahmens und wird in eine legere Spielhaltung gebracht. Bei beiden Tonabnehmern ist die scharfe Tonentwicklung zu würdigen, denn die recht ausgeglichenen Kingpin P-90 Tonabnehmer (Hals 9,1 kOhm; Brücke 9,6 kOhm) übermitteln den aufgeräumten Akkord mit gesangsdifferenzierter Durchsichtigkeit und einzelne Noten mit definierter Attacke.

Aber wenn Sie es etwas schmutziger wollen, wird Ihnen der Kingpin auch in das Tiefland der leckeren Low-Fidelity folgen, die mit einem sehr rauen Crunch lockt. Dies ist ein großer Gewinn für den Kingpin II, jetzt auch diesen leistungsstarken glockenförmigen Steg-Pickup zur Verfügun. Die unberührte Naturfarbe gibt dem Kingpin II trotz seiner Einfachheit einen lobenswerten, unkomplizierten und unkomplizierten Charaktere.

Und was Godin mit dem ersten Kingpin-Archtop zum Erfolg geführt hat, wird von der kanadischen Gesellschaft mit dem Kingpin II in der schönsten Folge fortgesetzt. Doch wer es liebt, Stile mit einem akustisch erdigen Hauch zu spielen - ob bluesig, singer/songwriter music, rockabilly oder was auch immer -, der konnte mit dem Kingpin II einen Begleiter vorfinden, der ihm nicht nur treu dienen, sondern auch eine gute Figur machen wird.