Blüthner Klavier
Piano Blüthnermw-headline" id="Geschichte">Geschichte[Bearbeiten | < Quelltext bearbeiten]
In Großpösna bei Leipzig ist die Klavierfabrik Blüthner ein Klavier- und Flügelhersteller. Der Familienbetrieb ist einer der traditionsreichsten Klavierhersteller. Neben Paris, London und Wien war Leipzig eine der Grundpfeiler der musikalischen Kultur Europas. Leipzig war neben dem Kulturerbe der Landeshauptstadt auch ein wichtiger Handelsstandort mit weit reichenden Verbindungen und einer reichen Mittelschicht.
Deshalb gründet Julius Ferdinand Blüthner am 17. Oktober 1853 sein eigenes Firmengelände im Leipziger Westen, an der Kreuzung von Platgwitzer- und Weststraße. Es handelte sich zunächst um gemietete Räume und stellte drei Mitarbeiter ein. Im Frühling 1854 verkauft Blüthner seinen ersten Klavierflügel. Ab 1855 erregten die Geräte die Blicke von Künstlern und Einrichtungen; die Absatzzahlen steigen.
Bereits im vierten Jahr seiner Tätigkeit hatte er 14 Mitarbeiter. Im Jahr 1856 wurde der "Blüthner-Patentmechanismus", eine Variante des Druckrohrmechanismus ohne sich wiederholende Beine, unter dem Markennamen "Englischer Mechanismus" zusätzlich zum üblichen Doppelrepetitionsmechanismus (Druckrohrmechanismus mit sich wiederholenden Beinen) bis etwa zum Ende des Ersten Weltkriegs auf den Markt gebracht. Julius Blüthner kaufte die angemieteten Räumlichkeiten 1858. Die ersten Klaviere wurden 1863 in der Firma gefertigt.
Im gleichen Quartier erwarb Blüthner später ein Stück Land und errichtete dort eine Produktionsstätte für hundert Mitarbeiter. Im Jahr 1864 bezog die Klavierfabrik mit 37 Mitarbeitern das neue Gebäude. Das Unternehmen von Blüthner erwarb sich auf den Welt-Ausstellungen weiteren Ruhm. Bis 1903 erhielt Blüthner auf zwölf Welt-Ausstellungen neben vielen anderen Preisträgern und Ehrungen auch zahlreiche andere Sachpreise. Den aliquoten Flügel entwickelte Blüthner 1873.
Blüthner hat im Lauf der Jahre mehrere Variationen dieses Verfahrens getestet; es gibt auch Blüthner Flügel ohne Aliquotsystem. 1876 wurde in London ein Vertriebsbüro eröffnet, das in England und den britischen Siedlungen Geräte verkauft. Der Ausbau eines weltweiten Verkaufsnetzes hatte Blüthner bereits in Angriff genommen. Blüthner beschäftigt nach zwanzig Jahren über achthundert Mitwirkende.
Durch die ständige Erweiterung der Werksanlagen wurde Blüthner zu einem der großen Klavierhersteller Europas. Bis 1903 erhöhte sich die jährliche Produktion auf 3000 Einheiten. In Leipzig befanden sich neben Blüthner nun auch die Klavierwerke Feurich, Hüpfburg, Schimmel, Gebr. Zimmermann. "Blüthner lieferte für den Königlich-Sächsischen Hof" diverse aristokratische Höfe. Mit Claude Debussy, Max Reger, Gustav Mahler, Franz Liszt, Richard Wagner, Jjotr Tschaikowski, Carl Orff, Dmitri Schostakowitsch und Andrew Lloyd Webber besaß die Kompanie auch einen Klavier.
Als Honorar für Gastspiele in der DDR erhielt Udo Jürgens einen Klavier. Seit 1903 sah sich Blüthner mit einer Zeit konfrontiert, in der das Reproduktions-Klavier eine immer wichtigere Funktion hatte. In Leipzig befand sich der Hauptsitz von Hüpffeld, einem der großen Hersteller von Pneumatiksystemen in Deutschland. Blüthner Instrumente wurden daher mit der Phonella ausgerüstet, die ein Markenzeichen für das Hupfeld-System war.
Der Unternehmensgründer Julius Blüthner stirbt am 16. Mai 1910. Die Firma wurde von den drei Kindern Robert, Max und Bruno Blüthner geführt. Die Exporte kamen zum Erliegen und das Kaufinteresse an Klavieren im eigenen Lande war gering. Im Jahr 1928 fand die Vervollständigung der Gerätenummer 113.000 statt. 1932 übernimmt Rudolf Blüthner-Haessler die Leitung des Unternehmens.
Im Jahr 1948 kommen die ersten Tragflächen auf den Markt. Die ersten Tragflächen kommen auf den Markt. der erste. Die Einflussmöglichkeiten der Gastfamilie Blüthner waren jedoch durch die Nationalisierung erheblich beeinträchtigt. Die Firma firmiert nun unter dem Firmennamen Value Added Blüthner Pianos. Mit dem Ende der DDR kehrte das Familienunternehmen in den Besitz der Firma Blüthner zurück. Aufgrund der verbesserten Marktstellung und der steigenden Anforderungen wurde 1996 im Industriegebiet Störmthal bei Leipzig eine neue Fertigungshalle errichtet.
2003 feiert die Gastfamilie Blüthner ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Fest in Leipzig. Mehr als 150.000 Blüthner-Instrumente wurden seit Produktionsbeginn 1853 hergestellt. 2005 veranstaltete der Klavierbauer zum dritten Mal einen eigenen Wettbewerb in Leipzig. Zu den Gewinnern 2005 gehören der Ha-Sun Park (Leipzig), Ying Zhou (Weimar) und Tomoko Takeshito (Leipzig).
In Wien wurde im Okt. 2007 die Klavierfabrik in Wien eröffnet, neben den Standorten in London, Moskau, Tokio und Shanghai. The Beatles nahmen ihren Song Let It Be auf einem Budapester Konzertflügel auf. Außerdem ist ein begehbarer Klavierflügel von Blüthner im gleichnamigen Kinofilm Iron Man zu bewundern. Beim Zeppelin Hindenburg wurde ein extra leichter Tragfläche aus Alu verwendet.
Der Leipziger Julius Blüthner - Königssachsen. Hofpianofortefabrik: Festrift zum fünfzigsten Jahrestag der Unternehmensgründung am 5. Oktober; 1853-1903. Leipzig 1903. Paul Daehne: Julius Blüthner, Leipzig: Flügel und Klaviere; Zum 55-jährigen Jubiläum am Siebenhundertjahr. Leipzig 1928. Julius Blüthner, Heinrich Gretschel: Lehrauftrag des Klavierbaues.
Weimarer 1872. Nachdruck Frankfurt a. M. 1992, ISBN 3-923639-94-5. Ingbert Blüthner-Haessler: 150 Jahre Klavierbau Blüthner. Leipziger 2003, ISBN 3-910143-81-4 Blüthner 1853-1953 - Ein Jahrhunder der Klavierarchitektur. Leipziger Nov. 1953 Leitung des Unternehmens.