Flamenco Deutschland
Deutschland FlamencoDer Flamenco - Viele Tänze
Das war ein hoher künstlerischer Anspruch, den man beim ersten Flamenco-Festival in Berlin hatte. Aus aller Herren Länder waren Heavyweights des Fachs in die Bundeshauptstadt gereist. Die weltweit bekannte Andalusierin, die zwischen Flamenco, Jazzmusik, Klassik und vielen anderen Musikwelten auf elegante Weise wandelt, gab dem Flamenco-Festival in Berlin am gestrigen Tag mit der ebenso weltlichen Taenzerin Leonor Leal einen würdigen Abschluss.
Dorantes' Ahnen, die aus einer musikalischen Schwergewichts-Zigeunerdynastie stammten, beeinflussten vermutlich die Entstehung des Flamencos vor 200 Jahren. Die Flamenco Expertin und Radiojournalistin ist Vorsitzende von "Flamenco en el Mundo". Als Hauptveranstalter des neuen Festival will der Verband den Flamenco als Bühnenkunst mit entsprechenden Veranstaltungsorten und weltweiter Beachtung versehen.
Berlin steht nach St. Petersburg und Dublin auf der Tagesordnung. "Berlin, Deutschland hat seit langer Zeit eine große Rolle für den Flamenco gespielt. Für mich scheint Deutschland ein Schwerpunktland für die Flamencoentwicklung in Europa zu sein. "Die Sponsoren des Flamenco in Spanien sind zusammen mit dem Berliner Instituto Cervantes und den lokalen flamenco unter anderem mit staatlichen Mitteln an die Arbeit gegangen - die Fördermittel im Krisenstaat Spanien sind anscheinend nie wirklich ausgelastet.
Zu DDR-Zeiten von der Leipziger Künstlerin Almut Dorowa Ballhaus trainiert und bereits vom Flamenco befallen, war er viele Jahre lang auch künstlerischer Direktor des ehemaligen Berlinfestes. Konnte man schon in den sechziger Jahren in der BRD solche Maler wie Paco de Lucía leben, gab es auch in der DDR große Ignoranz in dieser Hinsicht.
Beim Fallen kamen die deutsch-deutschen Flamenco-Welten leicht zusammen, wie sich die Tänzerin und Tanzlehrerin erinnerte. "Die 63-jährige Dorowa Ballhaus, die nach ihrer Rückkehr an die Hochschule für Ballett Leipzig in den 1990er Jahren eine Amateur-Gruppe in Berlin gründete und - man kann wohl behaupten - in einen Pan-Flamenco verwandelte.
Flamenco hatten wir noch nie erlebt, nur Alma Dorowa kannte ihn. Es gab nur Schallplatten, und daraus entstand der Flamenco. "Neben deutschen Uraufführungen wie denen von Rosario La Tremendita, einem Nachwuchsmusiker und Komponisten Cantaora, gab es auch deutschsprachige Musiker in der hochkarätig besetzten, ausschließlich spanischsprachigen Erstauflage des "Flamenco Berlín".
Madrids Anton Jiménez, ein hervorragender Repräsentant der jungen Generation innovativer Gitarristen, überschreitet alle möglichen Genregrenzen von der Flamencoscholle. Bereits jetzt träumt er von der Premiere seines nächsten Projekts in Spanien und Deutschland. Unter ihnen waren unter anderem auch die deutschen Jazzmusiker, mit denen ich auch klassische Musik spielte....und die mit mir aus Spanien kamen.
Jedenfalls was die Flamencogitarre betrifft - für sie stehe ich als Konzert-Instrument auf. Das kann ich nicht behaupten - jedenfalls nicht für Berlin, wo das Auditorium immer mit großem Engagement und großem Enthusiasmus für die Gitarrenspieler kam. "Die aus Spanien stammenden Festivalveranstalter wollten nach eigenen Angaben bei diesem ersten neuen Versuch in der Bundeshauptstadt auf der sicheren Seite sein.
Aus diesem Grund konzentrierte man sich auf den Tanzbereich, der immer noch als das stärkste und verständlichste Exportgut des Flamencos in der Welt gilt. Aber zeitgenössischer Flamencotanz - wie man heute in Berlin sehen kann - spielt gern zusammen mit neuartigen Künstlern und Sängerinnen. Hoffentlich kann das Fest diesen hohen künstlerischen Standard mit einer weiteren Auflage beibehalten und auch lokale und auch nicht-spanische Gegebenheiten noch besser berücksichtigen.