Sg Bausatz

mit zwei Pickups, 4 Bedienelementen und Schalter.

Der Einzelschnitt in "seafoam green" erhielt einen P90-Dogear, ich hatte den Pickup von einem 50er Jahre Tribut von Paul. Da ich als Bridge den mitgelieferten ML Standard Wraparound genommen habe, sind die alten Stimmgeräte auch von ML aus einem anderen Kit. Mit einem Schraubenhals ist das kein Thema, man legt eine "Unterlegscheibe" auf die Vorderseite der Nackentasche.

Wäre der Nacken geklebt worden, wäre es ein Problem gewesen, das bemerkt man oft zu später nach dem Kleben im Nacken. Der orangene Double Schnitt erhielt einen Duesenberg Little Toaster, einen Hummer im Design von Green Filtertron. Durch die verdübelten Originallöcher erhielt die Kopfscheibe ein feines Ahornholz. Der SG in "Pellham Blue Metallic" erhielt eine Wilkinson-Brücke, die auch aus Leichtmetall besteht.

Da das E-Fach für vier Bedienelemente und Schalter vorgesehen ist, ist genügend Raum für die Batterien vorhanden, s. auch hier. Der einzelne Schnitt hört sich an wie von einem Junior: kratzig, unpoliert, schaukelnd. Auch ohne den Verstärker hört es sich etwas gedämpft an, was ich von einer Erle-Ahorn-Schraubenhalskombination nicht erhoffte.

Das Ahornhals ist verhältnismäßig weit, nicht zu stark und passt gut in die Hände. Im Doppelschnitt verblüfft der unbewehrte Klang, die Guitarre wirkt trotz Mahagoni strahlend und offen mit viel sustain. Zusammen mit dem Little Toaster macht das einen großartigen Klang, nicht so düster wie eine normale Humbuckerin und nicht so fettig wie eine normale".

Anders als viele andere humbuckers kann der Brotröster auch geteilt verwendet werden. Doch Duesenberg bietet einen eleganten Art-Deco-Rahmen in der Humbucker-Standardgröße an, der das Pickup-Fräsen kaum ausfüllt. Durch die geöffneten Öffnungen hat der Nacken auch einen guten Halt und schmiegt sich gut in die Hände. Sie ist mit 2,8kg sehr leicht und gut ausbalanciert.

Das SG hört sich (leider) wie erhofft an:) Der Gitarrensound ist gut auf Power-Akkorden, die modernen Clean-Sounds mit umgekehrter Lautstärke funktionieren auch, alles andere ist mir zu kratzfest, es fehlt an cremigen Mids. Wenn der Lautstärkeregler aufgedreht ist, ist die Guitarre sehr lauter, der Amp wird richtig angelassen.

Auch in punkto Spielbarkeit ist die SG die schlechteste der Branche. Ich kann mit einem Archtop Saitenhalter, den ich in das Riemenknopfloch einschraube, die Fäden ziehen und die Position der Bohrungen recht gut bestimmen, s. auch hier. Ich habe den goldenen Schlagbrett des Doppelschnittes aus Plexiglas ausgesägt und die Rückseite mit Modellierfarbe bemalt.

Die niedrigviskose Lackschicht saugt sich unmittelbar ein und lässt sich sehr rasch trocknen, wodurch eine ziemlich glatte, seidig-matte Fläche entsteht. Nicht abschleifen, die Farbe ist zu fein, aber die Fläche ist abgedichtet. Mit dem orangefarbenen Doppelschnitt und dem Halsausschnitt des Grüns habe ich es dabei beibehalten.

Wer opak lackieren will, spritzt nur ein wenig Nitro auf diese Primer, eine Kanne ist gut für den Körper, wer auch den Nacken lackieren will, benötigt etwas mehr. Grundsätzlich male ich den ganzen Körper in einem Arbeitsgang, ich schleife keine Zwischenschliffe, danach kein Feinschleifen, es ist auch nicht geschliffen, nach zweiwöchiger Pause ist die Guitarre da.

Die Lackierung ist nun gut in die Porositäten hineingezogen, die Holzstruktur ist durch den Decklack erkennbar, die Fläche leuchtet eben. Hoffentlich sehen Sie das auf dem Bild des Einschnittes. Arbeitet nicht mit Metallic-Lack, aber hier muss man wie gewohnt bohnern. Der Doppelschnitt war mein bisher bestes ML-Kit in Sachen Holz-Qualität, die Karosserie war nur zweigeteilt.

Weder der Einzelschnitt noch die SG konnten Schritt halten, ihr Erlenkorpus war vierstimmig. Aber der Singlecut hat andere Eigenschaften, er ist auch wegen des Schraubenhalses leicht zu montieren, die Elektrik ist einfach, das Ergebnis hört sich gut an, ein guter Bausatz für Einsteiger. Ich empfand das mit dem Körper verklebte Furnier aus Ahorn als ungeeignet, es passt nicht auf diese Guitarre und zieht sich durch.

Ich würde auf das gebrauchte SG-Kit in der Erle-Ahorn-Version verzichten, das Gerät ist verhältnismäßig stark, außerdem ist der Fetthals gewöhnungsbedürftig. Das war vielleicht ein Vorwand. Ich bevorzuge den Einzelschnitt, der Doppelschnitt ist der vielseitigste und klanglich beste, und selbst mit der etwas groben SG konnte ich mich inzwischen befreunden.