Klarinette Böhm

Die Klarinette Böhm

Welches System wähle ich: die Böhm-Klarinette oder das deutsche System? Auch die Klarinette nach dem Böhm-System und das Saxophon verwenden im Wesentlichen ihr Griffsystem. Klarinette? Deutsche Anlage oder Böhm? Die Klarinettenanlagen gibt es - und gab es schon immer - unterschiedliche Ausführungen von Clarinet.

Der Name "deutsches System", "Böhm-System", "französisches System", "Albert" oder "Vollöhler".... und die entsprechenden Systemfans treffen alle anderen mit einer an Glaubenskämpferinnen und -krieger gemahnenden Heftigkeit. Die Hauptstandorte des Systemstreites sind Deutschland und Österreich.

Die Autorin versucht in diesem Abschnitt objektiv mit den Differenzen zurechtzukommen, auch wenn ich als Spielerin des Deutschtums natürlich zu einer Seite gehöre.... Aus dem ursprünglichen schlichten Klarinetteninstrument sind im Verlauf der Zeit verschiedene Arten hervorgegangen - unser eigenes heute, aber auch viele, die wieder "ausgestorben" sind. Der Werdegang der Klarinette gleicht einer naturgegebenen Weiterentwicklung.

Das mag eine Überraschung sein, aber die Akteure, vor allem die Bewährten, nehmen nur sehr langsam auch große Fortschritte in Kauf. Gewöhnlich wollen wir Musiker an dem einmal erlernten Prinzip festhalten. Deshalb sind die Griffe so stabil: Auf dem dt. Griffsystem halten wir immer noch wie zu Denners Zeit, und wir machen "Gabelgriffe", obwohl das Gerät sie ganz anders "übersetzt".

Reine Technikideen und Optimierungen, die die gewohnten Handgriffe nicht beeinflussen, konnten sich rasch über alle Anlagen ausbreiten: Die von Adolf Sax erfundene Brillenlasche, eine besondere Ringlasche, verbreitete sich rasch über alle Anlage. Neue Lagerarten und Kissen können ebenfalls einfach von einem auf ein anderes umgestellt werden.

Insofern ist die Aufteilung der Anlagen gar nicht so offenkundig, wie sie - auch auf der Graphik - erscheinen mag. Erstens: Wenn wir von Deutschland oder "Deutsch" im Kontext von Klarinettenanlagen sprechen, meinen wir den deutschsprachigen Kulturkreis - und das gilt natürlich auch für Österreich und die Schweiz.

Deutschland war heute lange Zeit - jedenfalls musikalisch - eine öde Gegend im hohen Norden, aus der man vielleicht kam (wie z. B. der Bonner und der Hamburger Brahms), wo man aber nicht war. Die Klarinette hat sich seit Denners erster Klarinette über die Müller-Klarinette in kleinen und großen Stufen in Deutschland und Österreich entwickelt.

"Müller-Klarinette " bedeutet in diesem Zusammenhang: Das von Iwan Müller aus dem Jahre 1817 mit 13 Tasten, die bereits modern gepolstert waren (nicht zu vergleichen mit den aktuellen Geräten aus den Instrumentenwerkstätten gleichen Namens in Bremen oder Hamburg). Der Begriff "deutsches System" bringt die aktuellen Abkömmlinge der Baermann-Klarinette auf den Punkt: Obwohl es unterschiedliche Variationen gibt, sind die wichtigsten Merkmale dieser Klarinette wahrscheinlich schon mit den nach 1850 von Carl Baermann gebauten Geräten vorgegeben.

Noch hatte ich das Glück nicht, aber ich wäre nicht überrascht, wenn die meisten Klarinettenspieler in Deutschland ohne Probleme damit auskommen würden. In der Dixieland Band wird von einem alten Klarinettenspieler etwas gespielt, das wie "Deutsch" wirkt und begriffen wird - es hat die üblichen Schieberollen, aber das Tastensystem ist simpler, und einige Klanglöcher haben überhaupt keine Tasten.

Vor Ihnen liegt ein Albert-System, ein Nachkomme des Müller-Systems. Dies wird in England und den USA als "einfaches System" bezeichnet - die meisten Spieler wissen nicht, dass es auch ein " germanisches Modell " ist. Die Albert Anlage wurde etwa zeitgleich mit der Baermann-Klarinette geschaffen, ist im Jazzbereich geblieben und wird auch heute noch für diesen Zweck produziert.

Zum einfachen Schema gehört auch die türkisch-orientalische Klarinette, die auf dem Balkan und im gesamten Orient spielt (es sei denn, es gab längere französiche Siedlungen, durch die sich das Böhm-System ausbreitete). Wenn solche Musiker nach Deutschland kommen, sind sie begeistert von den hochentwickelten Geräten, die wir hier haben - sie haben die selben Züge.

Doch wenn sie darauf zu Spielen beginnen, gibt es eine Überraschung: Alberts Kurs und Mundstück sind meist nach dem Böhm-System abgestimmt und viel heller als die der Bundesbürger; für diese sind unsere 2,5 Hände "dicke Bretter". Aber das ist nur allgemein - viele der einfachen System-Spieler sind Autodidakt, kommen teilweise sogar aus dem Saxofon, manche verwenden abenteuerlustige Hand- und Mundstückkombinationen.

Heute basieren die meisten qualitativ hochstehenden "deutschen" Geräte auf diesem seit ca. 1905 wenig veränderten Instrument. "So sind " Öhler " und " Vollöhler " Sonderformen des Deutschtums. Bei einfacheren Instrumenten (Schülerinstrumenten) gibt es in der Regel keinen Bechermechanismus, so dass es sich nicht um volle Fehlersysteme handelt. Diese nur in Österreich wichtige, aber auch hier dominierende deutsche Klarinette hat fast einen Oehler-Mechanismus mit etwas größerer Öffnung (Deutsch: 14,6mm, Wiener: 15mm), so dass die Öffnung etwa so breit ist wie beim Böhmeinstrument.

Sie hat dann aber mit dem dt. Gerät die verhältnismäßig lange Zylinderbohrung gemeinsam. Lediglich im kulturellen Bereich Deutschlands, in der Türkei und im Jazzbereich gibt es deutschsprachige und nur in Deutschland und Österreich haben sich deutschsprachige Regelungen bis heute weiterentwickelt. Aber auch in der heutigen Zeit werden immer mehr Böhm-Klarinetten in der Kultur Deutschlands eingesetzt.

Im Grunde sind beide Anlagen fast gleich gut. In Deutschland gibt es alberne Bestrebungen, alle nicht-deutschen Klarinettenanlagen mit ihrem "französischen Klang" und ihrem Vibrator zu demonstrieren und aus den Klangkörpern zu bannen. So irrten sich die Fachleute zum Beispiel regelmässig mit Sharon Kam, die auf einem Böhm-Instrument musiziert, aber in Deutschland wohnt und sehr gut klingend (oder besser: klingend) ist.

Es ist etwas anderes in einem Klarinetten-Konzert mit zwei Stimmen, also ist es wirklich von Vorteil, wenn beide Instrumente vom gleichem Charakter sind, aber vor allem im gleichem Spiel. In der Tat sind solche systemischen Kämpfe (über geschichtliche Perioden gesehen) vollkommen üblich und sie haben auch für die meisten anderen Instrumente in ihrer Historie existiert.

Vor allem der französiche Stil und das französiche Vorbild ( "Akademie in Paris") haben sich weltweit etabliert (die bekannte Ausnahmeregelung ist der Kontrabaß - das dt. Vorbild). Der Aggressivismus der traditionellen Germanisten lässt sich vielleicht damit begründen, dass es sich um eine Nachhutaktion handelte - man versteht sich allein gegen die ganze Erde und auch in Deutschland zerfällt die herkömmliche Stellungen.

Das auffälligste Merkmal der beiden Anlagen sind die verschiedenen Klappendesigns. Bemerkenswert beim Deutschtum sind die beiden großen Gleitflächen mit den Holzrollen dazwischen für die kleinen Fingern der rechten und rechten Seite. Im Großen und Ganzen scheint mir die Technik der Böhm-Klarinette für den Musiker etwas edler zu sein (auch wenn ich Böhm nur schlecht ausspielen kann) - im Großen und Ganzen wird mir das wohl nicht viel nehmen.

Neufassungen der Klarinette imitieren dies. Das Oehler-System hat eine schmalere Öffnung und eine größere Spur, die viel schwerer ist. Aber auch der klassisch deutschsprachige Clarinettist hat das Instrument nicht "natürlich" erlernt. Man zieht in Deutschland einen etwas düstereren (man kann auch weniger klaren) Klang vor, der nicht so viele und höhere Töne hat.

Die deutschen Systeme unterstützen die. Auf der anderen Seite die beliebtesten Klarinetten-Konzerte von Mozart, Weber, Stamitz und Brahms - und sie haben für die Müller-Klarinette und ihre Nachfolge geschrieben. Welche Vorteile hat das in Deutschland? Das deutschsprachige Ausland ist weiter verbreitet als das Böhm-System. Sie sind als Einsteiger sehr stark von dem abhängt, was Sie von Ihrem Klarinettisten lernen, und wenn der Pädagoge das zu erlernende Verfahren überhaupt nicht meistert, ist das ein Manko.

Allein dies dürfte das bundesdeutsche Netz noch sehr lange am Laufen erhalten. Manche Instrumentenmacher kennen das deutschsprachige Instrumentarium vielleicht etwas besser, aber das ist nicht mehr das große Problem. Wenn Sie in Deutschland professioneller Klarinettist werden wollen, haben Sie eine viel größere Chance, eine der gefragten Orchesterpositionen im deutschsprachigen Raum zu bekommen.

Viele Profi-Orchester sind sehr zurückhaltend. Im Prinzip sind Böhm-Instrumente bei gleichbleibender Güte etwa die Hälfte teurer (zwischen 30% und 50%) oder viel besser zum gleichen Tarif. Außerdem - und das trifft vor allem auf diejenigen zu, die sich für Jazzmusik oder modernen Sound begeistern - ist durch den anderen Kurs, das andere Mundstück und die anderen Blättchen eine wesentlich grössere Vielfalt an Sounds und auch Lippenvibrato möglich (dies ist auf deutschsprachigen Musikinstrumenten schwieriger).

Wenn Sie regelmäßig (täglich) üben, sollten Sie das neue Gerät nach einigen wenigen Tagen vollständig erlernen. So jedenfalls die Erfahrungen von etwa zehn Laien, die ich kannte und die von Deutschland auf Böhm umgestiegen sind und zum Teil beide Anlagen mitspielen: "Das ist eine gute Idee: Viele, die auf einem Böhm-System lernen, aber im Zusammenspiel von Musikern mit einem deutschen Instrument stehen, wollen einen mehr deutschen Sound, ohne die Fingertechnik zu erlernen.

Zu diesem Zweck haben wir in Deutschland den Reformböhm entwickelt: Deutsch gebohrt, deutscher Mund, deutscher Flügel, aber Böhm-Mechanismus. Wer sich nur für den deutschsprachigen Sound interessiert (und aus dem Böhm-System kommt), kann einen Reform-Böhm erstehen. Aber das hat seinen Preis, denn aufgrund der kleinen Mengen ist ein Reformboom unglücklicherweise noch teuerer als das herkömmliche deutschsprachige Verfahren.

Meines Erachtens gibt es jedoch kein invertiertes Verfahren - Boehm Borung, Mundstück und Klinge mit deutscher Klappe. Verschwindet das dt. Netz am Ende? Die Anlagen selbst sind, wie oben erwähnt, äquivalent. Mit zwei Geräten vergleichbarer Qualität ist das Böhm-System jedoch wesentlich kostengünstiger (zwischen 30% und 50%).

Andersherum: Für das selbe Honorar gibt es eine viel schönere Klarinette in der Böhm-Version. Natürlich gibt es für besondere professionelle Instrumente Meisterateliers, die in Qualität und Innovationspotential kaum jemand sonst auf der ganzen Welt hat. Auch in Deutschland und Österreich konnte sich das dt. Musik- und Instrumentengeschäft 170 Jahre lang durchsetzen.

Dadurch steigt der Systemdruck auf das gesamte Deutschland. Wenn Sie in Deutschland professionell werden wollen, werden Sie weiterhin Englisch sprechen. Da aber der Sound moderner Böhm-Instrumente für den Musiker mehr ist und die ganze Palette auch von uns geboten wird, beginnen vor allem die Laien zu überdenken. Die Autorin kann sich denken, dass dies langfristig das Ende für das hiesige Netz bedeutet und dass nur im professionellen Bereich die führenden Instrumentenbauer das Fehlersystem noch lange weiter ausbauen werden.

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